Emiram Kablo - Studentin der Informatik
Wer bist du und was studierst du?
Ich heiße Emiram (oder einfach Emi), bin 27 Jahre alt und komme gebürtig aus dem Kreis Paderborn. Ich studiere aktuell Informatik im Master.
Wolltest du das schon immer studieren und warum hast du dich für das Studium entschieden?
Um auf die erste Frage zu antworten: jein. Da ich mich schon seit meinem 9. Lebensjahr mit Computern beschäftige (dank meines Bruders), war für mich schon immer klar, dass ich auch etwas Technisches studieren wollte. Neben der Begeisterung für Technik, mag ich es zu designen und so wollte ich zunächst Grafik- und Kommunikationsdesign studieren. Ich entschied mich jedoch am Ende für das Informatik Studium, da ein Designstudium für mich "zu wenig technisch" ist. Durch meinen Bruder wusste ich, dass das Informatik Studium viel Mathe enthält. Da mir Mathe in der Schule gut lag, traute ich mir das Studium zu und bereue es bis heute nicht. Außerdem ist die Informatik sehr vielfältig und deckt viele verschiedene Arbeitsbereiche ab. Im Informatik Studium lernt man alle Bereiche kennen und kann sich so entscheiden, in welche Richtung man später gehen möchte.
Wie bist du an die Universität Paderborn gekommen?
Ganz einfach: Paderborn ist meine Heimat, so wollte ich nah bei der Familie und bei meinen Freunden bleiben. Ich habe mich jedoch auch über den Ruf der Uni erkundigt und festgestellt, dass die Uni Paderborn im Bereich Informatik sehr gut aufgestellt ist.
Wie sieht dein typischer Studienalltag aus?
Mein Studienalltag sieht sehr unterschiedlich aus. Die meisten Vorlesungen beginnen um 9.15 Uhr oder um 11.15 Uhr, d.h. man kann ausschlafen :-) ! Davor geht es noch für einen frischen Kaffee in die Cafete. Die Mittagspause geht von 12.45 Uhr bis 14.15 Uhr, wo ich mich mit Kommilitoninnen und Kommilitonen in der Mensa treffe. Das Essen dort schmeckt einfach sehr gut! Die Mensa werde ich nach meinem Studium sehr vermissen. Nach der Mittagspause geht es zur nächsten Vorlesung im Hörsaal oder zu einer Übungsgruppe in einem kleineren Seminarraum. Da der Campus nicht sehr klein ist, muss man Fußwege miteinberechnen. Im Durchschnitt besuche ich 2-3 Vorlesungen oder Übungsgruppen pro Tag, manchmal habe ich auch 1-2 freie Tage in der Woche, da man sich den Stundenplan selbst zusammenstellen kann. Nach den Vorlesungsbesuchen treffe ich mich oft mit anderen Kommilitoninnen und Kommilitonen, um zusammen die Hausaufgaben zu bearbeiten, da diese nicht selten verpflichtend sind.
Wie lassen sich Freizeit und Studium vereinigen?
Am Anfang meines Studiums war dies eine Herausforderung. Unter der Woche war ich sehr lange in der Uni, vor allem aufgrund von Mathe. Da dann wenig Zeit für die Bearbeitung von Hausaufgaben war, wurden diese dann am Wochenende erledigt. Viel Freizeit hatte ich da nicht. Doch nach einigen Semestern versucht man sich Tage, vor allem am Wochenende, für Freizeit freizuhalten. So wird dann zwar mehr unter der Woche gelernt und gearbeitet, aber da die Vorlesungen etwas einfacher werden, fällt einem dies mit der Zeit leichter.
Hast du schon eine Idee, welchen Beruf du später damit ausüben willst?
Da ich schon fast am Ende meines Studiums angelangt bin, habe ich mir einige Gedanken gemacht. Mich interessiert vor allem der Bereich Softwaredesign und -entwicklung. So werde ich mich in lokalen Unternehmen für Stellen dieser Art bewerben.
Gibt es ein Klischee über deine Fachrichtung, das aber gar nicht stimmt?
Sehr viele sogar. Informatiker seien Nerds, die kaum Kontakt zu anderen Menschen oder generell der Außenwelt pflegen. Doch gerade die Informatik ist eine Wissenschaft, die sich viel mit der Interaktion zwischen Menschen und Computer beschäftigt. Die Informatiker sind daher keine unsozialen Menschen. Es gibt auch keine typische Version eines Informatikers, so wie man dies oft liest oder hört.
Welchen Rat würdest du an MINT interessierten Schülerinnen geben?
Achtet nicht auf Statistiken, die zeigen, dass ein Feld eher männerdominiert sei und lasst euch davon nicht abschrecken. Wenn euch ein MINT Studiengang interessiert, dann traut euch! Ihr werdet sehen, dass naturwissenschaftliche und technische Fächer nicht nur für männliche Studierende geeignet sind. Je mehr Frauen es in MINT-Bereichen gibt, desto weniger männerdominiert werden diese Felder sein.