Ellen Bünte - Studentin der Elektrotechnik
Wer bist du und was studierst du?
Ich bin Ellen, 24 Jahre alt und schreibe zurzeit meine Masterarbeit in der Elektrotechnik.
Wolltest du das schon immer studieren und warum hast du dich für das Studium entschieden?
Tatsächlich war ich bis kurz vor den Abiprüfungen noch unentschlossen, welches Fach ich studieren wollte. Mir war aber klar, dass es irgendwas mit Mathematik und Physik zu tun haben sollte, da ich besonders diese Fächer in der Schule spannend fand. Infrage kamen daher für mich erstmal die Fächer Mathematik, Physik, Elektrotechnik und Maschinenbau. Letztendlich entschied ich mich für Elektrotechnik, da man im Studium einen sehr großen Matheanteil hat, aber eben auch durch die technischen Fächer einen Bezug zu Anwendungsmöglichkeiten der Mathematik bekommt. Man kann also sehr viel rechnen und weiß sogar, wofür man es gebrauchen kann! Außerdem kann man als Elektroingenieur kreativ werden und Dinge erfinden, was ich sehr spannend finde.
Wie bist du an die Universität Paderborn gekommen?
Da ich ursprünglich aus Rheda-Wiedenbrück komme, entschied ich mich für die Universität Paderborn, da sie nah an meiner Heimat liegt. Ein Pluspunkt, der mir allerdings erst beim Studieren aufgefallen ist, ist der Aufbau als Campusuniversität. Man kann alle Gebäude in unter 10 Minuten zu Fuß erreichen, und das ist echt ein Vorteil. Außerdem kooperieren viele Firmen aus der Region OWL mit der Uni, sodass man schon den Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern aufbauen kann.
Wie sieht dein typischer Studienalltag aus?
Das kommt immer darauf an, ob es gerade vorlesungs- oder vorlesungsfreie Zeit ist. In der Vorlesungszeit ist es total unterschiedlich, mal hat man um 14 Uhr eine Veranstaltung, mal um 7:30 Uhr. Zwischen den Veranstaltungen hat man Zeit die Vorlesungen nachzuarbeiten oder Übungszettel zu machen, oder aber auch mal einen Kaffee mit den KommilitonInnen zu trinken. Während der Vorlesungsfreien Zeit finden die Klausuren statt. Das war für mich immer die stressigste Zeit im ganzen Semester und ich bin morgens zum Lernen in die Uni, und nachmittags abends nach Hause.
Wie lassen sich Freizeit und Studium vereinigen?
Man muss eine klare Grenze ziehen zwischen dem „Arbeitstag“ und der Freizeit. Lernen ist wichtig, aber Freizeit auch. Das Gleichgewicht ist wichtig. Mir hat es immer geholfen, sich in die Uni zu setzen, um da zu lernen und wenn ich dann nach Hause fahre, bin ich für den Tag auch wirklich fertig und rühre die Unisachen nicht mehr an.
Was hat dir am Studium am meisten Spaß gemacht?
Im Master muss man praktische Arbeiten machen, also man bekommt eine Aufgabenstellung und darf die bearbeiten. Da kann man dann zum Ersten mal so richtig anwenden, was man sonst nur auf Folien in Vorlesungen gelernt hat. Ein Projekt hat mir dabei besonders viel Spaß gemacht: Ich habe in einen Fahrsimulator einen Motor gebaut, der die Straßenunebenheiten nachbilden kann, wenn man über virtuelle Straßen fährt. Wenn man dann im Simulator sitzt und wirklich fühlen kann, dass es funktioniert, was man gebaut hat ist ein tolles Gefühl.
Achja, und die Mensa- und Kaffeepausen waren auch jeden Tag aufs Neue ein Highlight :)
Ist es für Frauen schwieriger in einem eher männerdominierten Feld zu studieren?
Nein, Frauen können genau das gleiche, wie Männer leisten und stehen ihnen in nichts nach. Wir Frauen dürfen ruhig auch mal selbstbewusst und überzeugt an die Sache ran gehen! Warum sollten denn die Männer etwas können, was wir nicht auch können?
Welchen Rat würdest du an MINT interessierten Schülerinnen geben?
Einfach machen! Wenn es dich interessiert und du Lust draufhast, mach es einfach und lass dir von niemandem etwas anderes einreden.