Im Rahmen des Förderprogramms „NRW-Patent-Validierung“ hat der Lehrstuhl für Leichtbau im Automobil (LiA) seine Erfindung zu neuartigen und selbstabdichtenden Werkzeugkonzepten erfolgreich erprobt. Die bei Harzinfusionsverfahren wie dem Resin Transfer Moulding (RTM) eingesetzten und stark verschleißbehafteten Dichtkomponenten können hierbei durch eine intelligente Gestaltung des Randbereichs der Werkzeuge substituiert werden. Somit ist ein wichtiger Beitrag zur Steigerung der Ressourcen- und Energieeffizienz bei der Herstellung von Faser-Kunststoff-Verbunden geleistet.
Bei dem Forschungsprojekt „sediWe“ wurde die technische Umsetzbarkeit der neuartigen Dichttechnologie durch experimentelle Untersuchungen auf Proben- und Bauteilebene sichergestellt. Dabei erfolgte eine Abstimmung und Optimierung des Dichtbereichs, der mittels lokal erhöhtem Fließwiderstand und Temperaturprofil das injizierte Harz umgehend aushärtet, wodurch sich das Werkzeug selbst abdichtet. Die Anwendung bei komplexen und hochbeanspruchten Komponenten wurde an einer hybriden Kardanwelle aus CFK und Stahl überprüft. Hierdurch konnten die Forschenden feststellen, dass das neuartige Dichtkonzept keine negativen Einflüsse auf die Verbundfestigkeit hat. Eine anschließende Wirtschaftlichkeits- und Effizienzanalyse stellte heraus, dass sich die Mehraufwände für die neue Dichttechnologie durch die Einsparungen bei ausbleibenden Kontroll- und Wartungszyklen konventioneller Dichtungen schnell rentieren.