Interuniversitäre Forschungsinitiative (De)Institutionalisierung von Bildung und Erziehung
Overview
Bildung und Erziehung vollziehen sich in Gegenwartsgesellschaften von der frühen Kindheit bis zum Erwachsenenalter in institutionalisierten Zusammenhängen und als institutionalisierte Praxis. Die entsprechenden Prozesse werden bisher vorrangig mit einem Verständnis von pädagogischen Institutionen ‚als Orte‘ analysiert oder nur auf einzelne Aspekte, wie ihre rechtliche Durchsetzung, konzentriert. Die Institutionalisierung von Bildung und Erziehung ist allerdings in ihrer Mehrdimensionalität – der Verrechtlichung, der Professionalisierung und der Organisation (v.a. zeitliches und räumliches Arrangement) – zu bestimmen. Zugleich ist die historisch sichtbare Kontinuität von Prozessen der Deinstitutionalisierung ins Zentrum zu rücken, die die Institutionalisierung von Bildung und Erziehung als Modifikation und Unterbrechung kontinuierlich begleiten und bisher noch zu wenig Beachtung finden. Der Sachverhalt dieser Verschränkung von Institutionalisierung und Deinstitutionalisierung wird terminologisch mit dem Begriff der ‚(De)Institutionalisierung‘ gefasst. Das Ziel der Forschungsinitiative ist es, auf Basis dieser heuristischen Vorannahmen eine Forschung zur (De)Institutionalisierung von Bildung und Erziehung zu profilieren und zu etablieren. An der Initiative sind bisher Wissenschaftler:innen der Universitäten Wuppertal, Duisburg-Essen und Paderborn beteiligt.