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Forschungsprojekte
Tagungen
Das Geschlecht der Moderne. Archäologie und Genealogie der Geschlechterdifferenz. (Universität Paderborn 1996). Erschienen bei Campus, Frankfurt a.M. /New York 1998.
Das Wuchern der Diskurse. Perspektiven der Diskursanalyse Foucaults. (Universität Paderborn 1997) Erschienen bei Campus, Frankfurt a.M. /New York 1999.
Theorie der Massenkultur. Tagung der Sektion Kultursoziologie vom 21.-23.3.02
Fachtagung "Unsichtbare Hände" (4./5.2.2010)
Fachtagung des Graduiertenkollegs "Automatismen - Selbst-Technologien" (8./9.4.2011)
Abschlusstagung des Graduiertenkollegs "Automatismen" 2017:
Forschungsschwerpunkte
Soziologische Theorie, sozialwissenschaftliche Diskursanalyse; Geschlechterforschung. Arbeitet gegenwärtig vor allem zu Konstruktionen und Technologien von Gesellschaft, Körper und Geschlecht.
Forschungsprojekte
Archäologie und Genealogie der Geschlechterordnung im Kulturkrisendiskurs um 1900 (DFG-Projekt 1995-1999).
Graduiertenkolleg "Automatismen" der Universität Paderborn (Sprecherin 2008-2013; Beteiligte Wissenschaftlerin 2008-2017)
Das Archiv des Körpers - Der Körper im kulturellen Wissensarchiv
Die heilige Familie. Rekrutierungsmechanismen im kirchlichen Feld der Macht.
Graduiertenkolleg Automatismen
Sprecherin des Graduiertenkollegs von 2008 bis 2013, beteiligte Wissenschaftlerin von 2008 bis 2017
Graduiertenkolleg Automatismen
Kulturtechniken zur Reduzierung von Komplexität
Automatismen sind definiert als Abläufe, die sich einer bewussten Kontrolle weitgehend entziehen. Es gibt sie auf der Ebene des individuellen und des kollektiven Handelns sowie im Umgang mit Technik. Da sie nicht auf Kreativität, Planung oder Gestaltung sondern auf Wiederholung zurückgehen, verbindet sich mit Automatismen die Vorstellung des Mechanischen.
Gleichzeitig funktionieren sie anders als technische Automaten: Es gibt keine Vordefinition, kein ‚Programm‘. Beispiel sind Prozesse der Habitualisierung und der Konventionalisierung; Konventionen und Gewohnheiten schleifen sich ein; was als Struktur zu beobachten ist, ist im Vollzug selbst entstanden. Und oft ist es die verteilte Aktivität Vieler, die solche Strukturen hervorbringt.
All dies macht Automatismen als ein Entwicklungsmodell interessant. Wo Planung oder Gestaltung zurücktreten, scheinen in vielen Fällen Automatismen wirksam zu werden. Automatismen bringen – quasi im Rücken der Beteiligten – neue Strukturen hervor. Dies zu zeigen war das Ziel der ersten Bewilligungsphase; an einer breiten Palette von Fallbeispielen haben die Doktorand/innen des Kollegs in ihren Projekten Automatismen im Feld der Medien, der Informationstechnik und der Kultur untersucht.
Diesen Ansatz will das Kolleg mit verändertem Fokus weiter verfolgen: Eines der Ergebnisse war, dass Automatismen eine Reduzierung von Komplexität leisten. Dies verleiht dem Thema zusätzliche Relevanz: Wenn sich die unterschiedlichsten Wissenschaften einig sind, dass Komplexität eines der herausragenden Probleme der Gegenwartsgesellschaften ist, liegt hier eine Chance, kultur-, gesellschafts- und techniktheoretische Perspektiven mit sehr konkreten Fragen der Medien- und Technikentwicklung zu verbinden. Wie in der ersten Phase ist das Projekt interdisziplinär angelegt: Auf Seiten der Betreuer/innen sind Kultur- und Sozialwissenschaften, Medienwissenschaften, Literatur- und Filmwissenschaft sowie die Informatik beteiligt; die Promovend/innen sollen ebenfalls aus diesen Feldern kommen.
Mit den ‚Automatismen‘ hat das Kolleg einen neuen Begriff in die Medien- und Kulturforschung eingebracht. Dass Automatismen Kulturtechniken sind, die jenseits von Bewusstsein, Intention oder Planung ihren Ort haben, macht die Besonderheit dieses Forschungsfelds aus.