Aufführung: Theat­er­labor meets Jenny Aloni

Einmalige Performance zum Leben und Werk der jüdischen Schriftstellerin aus Paderborn

Ihre Texte zeichnen ein Leben voller Spannungen im Innen und Außen: Jenny Aloni verarbeitete ihre Erfahrungen stets literarisch. Das Theaterlabor Bielefeld hat jetzt mit Unterstützung des Universitätsarchivs Paderborn eine Performance entwickelt, die vom Leben und Werk Jenny Alonis inspiriert ist. Die Aufführung findet am Samstag, 1. Oktober, im Gebäude I der Universität Paderborn statt. Beginn ist um 19 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos, eine Anmeldung nicht notwendig.

Jenny Aloni lebte von 1917 bis 1993. Die Paderborner Jüdin wanderte 1939 nach Palästina aus und überlebte so den Holocaust. Ihr Nachlass befindet sich im Universitätsarchiv Paderborn: Briefe, Tagebücher, Gedichte, Erzählungen und Romane. Anikó Szabó von der Universität Paderborn betreut das Vermächtnis. „Wir freuen uns sehr, dass das Theaterlabor sich nicht nur kreativ mit der Schriftstellerin Jenny Aloni auseinandersetzt, sondern auch den Verwahrort ihrer Schriften im Gebäude I mit in die Inszenierung einbezieht“, so Szabó.

„Aloni war nicht nur Zeitzeugin, sondern eine Schriftstellerin, die ihr Bemühen um Sinnhaftigkeit und Ausgleich, ihre Vitalität, ihren Lebens- und Gestaltungswillen immer wieder vor den abgrundtief erschreckenden Dimensionen des Nationalsozialismus aufgezeichnet hat. Ihre außergewöhnliche Kraft, ihre analytischen Fähigkeiten und ihre Hingabe an das, was sie tun wollte und wohl auch musste, sind die zentralen Ausgangspunkte dieser Inszenierung. Wir freuen uns sehr, dass wir das Projekt gemeinsam mit dem Universitätsarchiv Paderborn realisieren konnten“, ergänzt die künstlerische Leitung des Theaterlabors Indira Heidemann. Das Theaterlabor, ein ensemblegetragenes, freies Theater, hat unter der Regie Heidemanns die Aufführung eigens für die Eingangshalle im Gebäude I der Universität Paderborn konzipiert. Insgesamt zwölf Performer*innen widmen sich den Texten, Gedanken und Ideen Jenny Alonis. Die musikalische Untermalung kommt von Karl Godejohann. Nach der einstündigen Aufführung gibt es Gelegenheit, sich mit den Künstler*innen in lockerer Runde auszutauschen.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des auf zwei Jahre angelegten Projekts „Kultur BeWegungen – jüdische Kunst und Kultur in OWL“ statt und wird durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW gefördert.

Weitere Informationen

Flyer zur Veranstaltung „Theaterlabor meets Jenny Aloni“ (PDF)

Hinweis für Besucher*innen

Für Besucher*innen ab sechs Jahren gilt die 2G Regel (mindestens zweifach geimpft oder genesen). Der Status wird vor Betreten des Veranstaltungsraumes kontrolliert. Neben den bekannten Abstands- und Hygieneregeln gilt für den Abend im Veranstaltungshaus die Pflicht zum Tragen einer medizinischen bzw. FFP2-Maske. Kinder bis einschließlich fünf Jahre müssen keine Maske tragen. Gewünscht ist außerdem, dass alle Gäste vor dem Besuch der Veranstaltung einen Corona(selbst)test durchführen.

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Rückblick auf die Performance (4. November 2022)

Das Theaterlabor Bielefeld erinnert sich an die Aufführung. Fotos, Text und ein Video sind hier zu finden: Rückblick - Theaterlabor meets Jenny Aloni

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