Wanderausstellung „Besmette stad / Befallene Stadt“ in der Universitätsbibliothek Paderborn
Vom 1. bis 30. Juni ist die Wanderausstellung „Besmette stad / Befallene Stadt. Hommage an den flämischen Dichter Paul van Ostaijen (1896-1928)“ in Paderborn zu sehen. Sie zeigt eine Auswahl an Arbeiten von 150 zeitgenössischen flämischen, niederländischen und deutschsprachigen Künstler*innen, die sich mit dem Gedichtband „Bezette Stad“ (Besetzte Stadt) von Paul van Ostaijen auseinandergesetzt haben. Interessierte können die Ausstellung, in der es um herausfordernde Visionen einer Welt in der Krise geht, im Foyer der Universitätsbibliothek Paderborn, Warburger Straße 100, besuchen. Die Universitätsbibliothek ist montags bis freitags von 7:30 bis 24 Uhr sowie samstags und sonntags von 9 bis 20:30 Uhr geöffnet, an gesetzlichen Feiertagen ist sie geschlossen. Die Vernissage findet am Donnerstag, 2. Juni, mit der Illustratorin und Malerin Zahra Eljadid, dem flämischen Schauspieler und Regisseur Tom Van Bauwel, Paul Van Ostaijen-Biograf Matthijs de Ridder und Kuratorin Anna Eble statt. Interessierte sind herzlich zu der Veranstaltung um 11:30 Uhr eingeladen. Das Belgienzentrum (BELZ) der Universität Paderborn hat die Wanderausstellung dank der großen Unterstützung der Generaldelegation Flanderns und der Taalunie nach Paderborn holen können. Zum Start der Ausstellung am 1. Juni findet gleichzeitig der sechste Belgientag des BELZ statt.
Weitere Informationen zur Ausstellung
Paul van Ostaijen, geboren 1896 in Antwerpen und 1928 in Miavoye-Anthée gestorben, war ein Expressionist, dessen Werk vom Dadaismus und frühen Surrealismus beeinflusst ist. In seiner Heimat Belgien ist er längst ein bekannter Autor. Nach dem Ersten Weltkrieg lebte van Ostaijen in Berlin. Dort schrieb er den Gedichtband „Bezette Stad“, der den Formenreichtum des Avantgardismus entfaltet und die Geschichte eines jungen Mannes aus Antwerpen erzählt, den es in eine Welt verschlagen hat, die durch die Auswirkungen des Krieges tief in der Krise steckt.
Die flämisch-niederländische Organisation deBuren und die Paul van Ostaijen-Gesellschaft haben im Projekt „Besmette stad“ (Befallene Stadt, www.besmettestad.eu) die Parallelen zwischen der damaligen Krise und gegenwärtigen Krisen untersucht. Im Mittelpunkt steht dabei das Gedicht „De Aftocht“ (Der Rückzug), der letzte Text aus „Bezette Stad“, in dem Paul van Ostaijen von Berlin aus auf die Befreiung Antwerpens am Ende des Krieges zurückblickt. Hundert Jahre später haben nun zahlreiche Künstler*innen aller Sparten auf diesen Rückzug reagiert. Die Wanderausstellung enthält unter anderem Beiträge von Zahra Eljadid, Petrus Akkordeon, Majla Zeneli, Pjeroo Roobjee, Karosh Taha, Radna Fabias, Danibal und Bernhard Christiansen. Die Beitragenden setzten sich nicht nur mit Paul van Ostaijen auseinander, sondern suchten genau wie er nach neuen Formen, mit denen sie die heutigen Krisen künstlerisch angehen können. Neben einem historischen Rahmen enthält die Ausstellung eine vielfältige Auswahl an visuellen, audiovisuellen und literarischen Arbeiten, die aus dem Projekt hervorgegangen sind.
Weitere Informationen gibt es auf den Seiten des BelgienNet, der Informationsplattform des BELZ.