In­ter­na­tionales Pro­jekt im Bereich der Train­ing­swis­senschaft bringt Stud­i­er­ende aus Pader­born und Afrika zusam­men

Zweite Förderphase im Programm „International Virtual Academic Collaboration (IVAC)“ von DAAD und BMBF bewilligt

Mit- und voneinander lernen: Das ist das Ziel eines Lehrprojekts der Universität Paderborn, das Studierende auf transnationale Tandems, sogenannte „Training Twins,“ vorbereitet. Mit neurowissenschaftlichem Fokus sollen sie gemeinsame Werte, Interessen und Kompetenzen in trainingswissenschaftlichen sowie physiotherapeutischen Anwendungsfeldern ausbauen und vertiefen. Studierende aus Kenia, Südafrika und Deutschland werden dabei mittels digitaler Kollaborationsformate frühzeitig für eine forschungsorientierte Karriere im Bereich „Angewandte Neurowissenschaften in Training und Therapie” begeistert. Das Projekt, das bald in die zweite Förderphase geht, wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Im Rahmen der entsprechenden Förderlinie ist das Vorhaben, das im Arbeitsbereich Trainings- und Neurowissenschaften von Prof. Dr. Jochen Baumeister angesiedelt ist, deutschlandweit das einzige im Bereich der Sportwissenschaft.

Bereits in der ersten Förderphase, die noch bis Ende dieses Jahres läuft, wurde der Grundstein für eine langfristige Lehr-Lern-Kooperation zwischen der Universität Paderborn und der Jomo Kenyatta University of Agriculture and Technology in Nairobi gelegt. Dabei ist der gemeinsame digitale Kurs „#GetYourGamePlan“ entstanden, an dem elf Paderborner Studierende und 16 Studierende aus Nairobi teilgenommen haben. Der Kurs wurde auf der Lehr- und Lernplattform der Universität Paderborn umgesetzt und für Studierende aus den Bachelorprogrammen „Angewandte Sportwissenschaft“ und „Physiotherapie“ entwickelt. In  digitalen Lehr- und Lernformaten erhielten die Studierenden im Sommersemester 2021 einen ersten anwendungs- und problemorientierten Einblick in zukunftsrelevante Forschungsfelder sowie Methoden und Werkzeuge für ihre individuelle Entwicklungsplanung. Die Koordinatorinnen Sarah Vogt und Katrin Hemschemeier von der Universität Paderborn ziehen ein positives Fazit: „Die meisten Studierenden gaben an, durch den Kurs ein vertieftes Interesse an dem Thema entwickelt zu haben und sich im Rahmen des weiteren Studiums in diese Richtung spezialisieren zu wollen. Die Mehrheit war überzeugt, ihre interkulturellen und digitalen Kompetenzen verbessert zu haben.“

Die zweite Förderphase startet nächstes Jahr im Januar und läuft bis Ende September. Die Projektpartner*innen arbeiten dann an der Optimierung, Erweiterung und Skalierung der interdisziplinären Lehr-Lern-Kooperation zwischen der Universität Paderborn, der Jomo Kenyatta University of Agriculture and Technology in Nairobi und der Stellenbosch University in Südafrika als neuem Partner. Nach dem Sommersester soll außerdem die gemeinsame Summerschool „#HandsOnAppliedNeuroscience“ stattfinden.  Auf Basis des digitalen Kurses, der im Sommersemester geplant ist, sollen Studierende der drei Universitäten kooperativ, problem- und prozessorientiert an länderspezifischen Themen zu gesundheitsorientierten Interventionen arbeiten und relevante Werkzeuge und Methoden im Labor kennenlernen. Begleitend übersetzen sie Probleme im neurowissenschaftlichen Kontext von Sport und Gesundheit in zukunftsrelevante Forschungsfragen und bilden interessengeleitete Training Twins mit dem Ziel einer transnationalen Ausrichtung im Master- bzw. Anschlussstudium.

Für die Projektpartner*innen geht es außerdem um Möglichkeiten zur nachhaltigen Begleitung der Training Twins. Dazu werden im Rahmen des zweiten Förderzeitraums Konzepte zu Teilnahmevoraussetzungen und Rekrutierung, die Programmbausteine zur nachhaltigen Betreuung und der Begleitung der Tandems ebenso wie zur Organisation und Umsetzung entwickelt.

Nina Reckendorf, Stabsstelle Presse, Kommunikation und Marketing

Symbolbild (Universität Paderborn).

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