Die Mitglieder der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften haben aus ihren Reihen den Paderborner Informatiker Prof. Dr. rer. nat. Burkhard Monien zum Vorsitzenden („Sekretar“) der Klasse der Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften gewählt.
Seit der ersten Idee zur Gründung einer Gelehrtengesellschaft im Jahr 1815 bis zur Institutionalisierung der Gesellschaft 1950 zur heutigen Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften ist es die Aufgabe der Gesellschaft, den wissenschaftlichen Gedankenaustausch unter ihren Mitgliedern und mit Vertretern des politischen und wirtschaftlichen Lebens des Landes zu fördern. Auch sollen die Beziehungen zu wissenschaftlichen Einrichtungen und Gelehrten des In- und Auslands gepflegt werden. Die Akademie regt wissenschaftliche Forschungen an und berät die Landesregierung bei der Forschungsförderung. Die NRW-Akademie ist in drei Klassen gegliedert: eine Klasse für Geisteswissenschaften, eine für Naturwissenschaften und Medizin und eine für Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften.
Burkhard Monien ist seit 1996 Mitglied der Akademie und wurde als erster Informatiker überhaupt in den Kreis der besten Wissenschaftler des Landes NRW berufen. Mit der Wahl zum Sekretar der Klasse der Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften ist neben dem Vorsitz der Klasse gleichzeitig ein Sitz im Präsidium und im Kuratorium der Akademie verbunden. Die Wahl gilt für die Dauer von zwei Jahren.
Monien ist seit 1977 Professor an der Universität Paderborn. 1992 erhielt er den Leibniz-Preis. Monien ist in zahlreichen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Einrichtungen an führender Stelle aktiv und wirkt als treibende Kraft an mehreren entsprechenden Einrichtungen, die Hochschule und Wirtschaft miteinander verknüpfen. Sein Forschungsgebiet ist die Algorithmentheorie in der Informatik. Hierbei interessieren ihn besonders praxisnahe Fragestellungen und deren theoretisch fundierte Lösungen. Diese Forschung führt er unter anderem auch in enger Kooperation mit namhaften Industriepartnern durch.
Monien gilt als einer der Pioniere des Parallelen Rechnens in Deutschland und ist seit Beginn des neuen Jahrtausends auch in einem neuen Forschungsgebiet federführend aktiv: Durch die fortschreitende technologische Entwicklung, die insbesondere zur Existenz großer, komplexer und dynamischer Systeme geführt hat (z. B. das Internet, Mobilfunknetze, etc.), in denen die einzelnen Benutzer konkurrierende Ziele verfolgen, stellen sich neue herausfordernde Probleme. Solche Systeme werden als mathematische Spiele modelliert und mit Methoden der „Algorithmischen Spieltheorie“ analysiert. Dieser junge Forschungszweig hat sich nicht zuletzt auch durch die Arbeiten von Prof. Monien weltweit etabliert und gilt als eines der zukunftsweisenden Forschungsgebiete der Informatik.