Alte Bewerbungsprozesse neu erfinden: Matching-Algorithmen und digitale Analyse-Verfahren anstelle von stundenlangen Recherchen in Jobbörsen und Unsicherheit über die eigenen Stärken und Schwächen – sehen so die Bewerbungsverfahren der Zukunft aus? Das Team von „MatchU“ um Marius Langenbach, Absolvent der Universität Paderborn, und Kimberley Looschelders hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Bewerbungs- und Recruitment-Verfahren von morgen zu gestalten. Dafür haben die jungen Gründer*innen einen verschlankten Prozess entwickelt, der einen effizienteren und objektiveren Bewerbungsverlauf ermöglichen soll. Ein Matching-System und digitale Analysen unterstützen auf dem Weg zum Traumberuf sowie zum passenden Mitarbeiter. Hilfestellung bei der Ideenausarbeitung und der Umsetzung erhielt das Team vom Technologietransfer- und Existenzgründungs-Center der Universität Paderborn.
Onlineplattform bietet Fähigkeitsanalyse und Algorithmus-basiertes Matching-System
Mit „MatchU“ haben Langenbach und Looschelders eine Plattform entwickelt, die die einzelnen Bewerbungsschritte vereint. Bewerber*innen können dort ihren Lebenslauf hochladen, aus dem die wichtigsten Fakten automatisch extrahiert werden. Auf diese Weise können passende Stellenausschreibungen der jeweiligen Person zugeordnet werden, ohne dass Bewerber*innen nach Stellen suchen oder zahlreiche Bewerbungsunterlagen verschicken müssen. Sogenannte Fähigkeitsanalysen sollen künftig als Grundlage für die Bewerbung dienen. Durch sie erhalten Bewerber*innen individuelles Feedback, das ihre Stärken und Schwächen zusammenfasst. So sollen sie leichter herausfinden können, welches Unternehmen und welcher Job zu ihnen passt.
Unternehmen profitieren ebenfalls von „MatchU“: Auch sie können ihre Stellenausschreibungen direkt auf der Plattform platzieren. Die Ergebnisse der Fähigkeitsanalysen der Bewerber*innen werden dann mit den Kriterien der Stellenausschreibung verglichen. Aus dem Talentpool werden so die idealen Bewerber*innen mittels Algorithmus gesucht und „gematcht“. Dabei stellt die Plattform die Profile in anonymisierter Form dar. „Durch MatchU wird das Bewerbungsverfahren auf beiden Seiten deutlich verschlankt, was sich sowohl in einer Zeit- als auch Kostenersparnis niederschlägt. Das Algorithmus-basierte Matching-System bringt Bewerber*innen ihren Traumjob unkompliziert näher und vereinfacht gleichzeitig Unternehmen die Suche nach den passendsten Mitarbeiter*innen“, so die beiden Gründer*innen.
TecUP Start-up School als Ideenschmiede
Die Idee zu „MatchU“ entstand während des Workshops „Ideenwerkstatt“ der TecUP Start-up School, eine Veranstaltungsreihe des Technologietransfer- und Existenzgründungscenters der Universität Paderborn. Sie soll junge Menschen aus OWL, die ein Start-up gründen wollen, bei der Entwicklung innovativer Unternehmensideen unterstützen und ihnen grundlegendes Methodenwissen zum Thema Unternehmensgründung vermitteln. Marius Langenbach und Kimberley Looschelders nahmen vor einem Jahr daran teil und wurden in ein Team eingeteilt. Dort wurden sie bei der Generierung einer Idee unterstützt, bekamen Techniken und Methoden zur Zusammenarbeit an die Hand und knüpften den Kontakt zu den Coaches des Gründungscenters. In drauffolgenden Workshops der Veranstaltungsreihe entwickelten die beiden ihre Unternehmensidee weiter und bereiteten sich auf die Bewerbung für ein Förderprogramm vor. „Der TecUP Start-up School haben wir es zu verdanken, dass es MatchU überhaupt gibt“, reflektiert Looschelders das vergangene Jahr im Gründungsökosystem der garage33.
Seit diesem Monat erhalten die Teammitglieder für ihre innovative Geschäftsidee eine einjährige Förderung mit dem „Gründerstipendium NRW“ des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIDE). Die nächsten Schritte sind der Ausbau des Bewerber*innenpools und die vollständige Integration einer fachlichen Fähigkeits- und Soft-Skill-Analyse, mit denen sie ihre innovative Geschäftsidee weiter vorantreiben möchten. Ende April bezog das Team von „MatchU“, das mittlerweile um Harshith Srinivas und Qibin Wang gewachsen ist, ein eigenes Büro in der garage33.
Weitere Informationen zu „MatchU“: www.match-u.de