In der „KleppArt — Räume für Textiles und Kultur“ der Universität Paderborn stellt vom 6. Februar bis zum 5. April die Absolventin Siri Brincker ihre Abschlussarbeiten aus dem Mode-Textil-Design Studium aus:
Umgeben von Großstädten ist Siri Brincker in einer Kleinstadt im Ruhrgebiet aufgewachsen. Hier stoßen die Industrie und die Natur aufeinander, ringen um die Oberhand und vereinen sich endlich in verlassenen Ruinen miteinander. Dort ist die Liebe der Künstlerin für diese Ambiguitäten entstanden.
Inspiriert durch den Gegensatz von Künstlichkeit und Natürlichkeit entwickelt sie Konzepte, in denen geometrische Formen mit organischen Strukturen vereint werden. Der Gegensatz findet sich dabei im gesamten Schaffensprozess wieder: in Material, Form, Technik und Titel. Eine besondere Begeisterung empfindet sie für Tüllstoffe, die in starrer und grober, flexibler und weicher Form existieren. Sie erscheinen durch ihre Struktur organisch, wenngleich das Material künstlicher nicht sein könnte. Die Kombination von Strukturen verbindet sich mit den gegensätzlichen Eigenschaften in einzelnen Werken und spielt so mit dem Auge der Betrachter*in: Simultan verlangt das Werk nach Nähe und Abstand. An geometrischen Formen hält sich die Betrachter*in fest, während die organische Erscheinung das Auge zum Fließen einlädt.
Während des Entstehungsprozesses variiert Siri Brincker zwischen klassischen Techniken sowie freier Arbeit, sodass antagonistische Strukturen von Beginn an mit eingearbeitet werden. Besonders deutlich wird der Bezug zur Natur in den Werktiteln, welche häufig auch selbst als Inspiration dienen. In ihrer Ausstellung „artificially natural“ präsentiert Siri Brincker ihre Werke „Wintersonne“, „Volt“, „asian spice“ und „snowflake“.
Zum Schutz Ihrer Gesundheit eröffnet die „KleppArt“ eine Schaufensterpräsentation und verzichtet dabei auf eine offizielle Vernissage. Es wird den Besucher*innen somit ermöglicht jederzeit und ohne Ansteckungsgefahr die Werke zu betrachten.
Text: KleppArt