„Si­lo­ge­spräche“ am 26. Janu­ar mit Prof. Us­chi Huber: Di­gitaler und real­er Raum

Im sechsten Teil der digitalen „Silogespräche“ des Fachs Kunst zum Thema „Besuch im Atelier des 21. Jahrhunderts“ spricht Prof. Uschi Huber am Dienstag, 26. Januar, ab 16 Uhr über das Thema „Digitaler und realer Raum“.

Im Gespräch mit Prof. Dr. Sabiene Autsch, Studierenden des kunstwissenschaftlichen Seminars „Der Besuch im Atelier“ erörtert Prof. Uschi Huber Rolle und Funktion des Ateliers in ihrem künstlerischen Arbeitsprozess: Wie wirken der digitale und der reale Raum in ihrer Arbeit, innerhalb und außerhalb des Ateliers zusammen? Hubers fotografische Arbeit ist durch Beobachtung und Analyse des realen Stadtraums gekennzeichnet. Dabei fragt die Künstlerin: Wie sind Räume strukturiert und aus welchen Gründen? Wie äußern sich Präsenz und Wirkung einer städtischen Infrastruktur? In öffentlichen Räumen gelten und wirken die widersprüchlichsten Regeln der unterschiedlichen Akteure zur gleichen Zeit. Diese „Layer“, Ebenen und Zuschreibungen, werden miteinander in ein neues Verhältnis gesetzt. Ihre Fotografien konfrontieren die Betrachter*innen auf diese Weise mit den Bedingungen des öffentlichen Raums: Einerseits durch Offenlegen, andererseits durch ein Spiel mit den Vorstellungen und Konzepten hinter den sichtbaren Formen mit den Mitteln der Fotografie, des Films, der Intervention vor Ort. Die Übersetzung des physisch Erlebten, des Gesammelten und Wahrgenommenen in eine künstlerische Form benötigt einen Ort der Verarbeitung des (Bild-)Materials. Ebenso geht es um den Einbezug bereits existierender digitaler und analoger Bilder. Die Werkstatt des Ateliers schaltet dabei von digital auf materiell um und umgekehrt; sie ist der Raum für Recherche, Produktion und Archivierung. Der digitale Raum scheint sich im Atelier proportional zunehmend auszudehnen, allerdings bleibt die physische Präsenz der Dinge im künstlerischen Prozess zentral. Das Atelier, so die Künstlerin, fungiert so als Scharnier zwischen außen und innen.

Über die Vortragende

Prof. Uschi Huber studierte an der Brighton University (GB) sowie an der Düsseldorfer Kunstakademie. Mediale Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Fotografie, Video und Installation. Dabei spielen besonders die künstlerische Aneignung und Interpretation des öffentlichen, städtischen Raums eine Rolle sowie eine Untersuchung der fließenden Übergänge zwischen Kunst und Nicht-Kunst. Sie ist Mitherausgeberin des Foto- und Videoprojekts „Ohio“ und seit 2012 Professorin für künstlerische Fotografie an der Universität Siegen. Die Künstlerin lebt in Köln.

Die „Silogespräche“ finden im Wintersemester als Online-Veranstaltung statt und beginnen jeweils um 16 Uhr. Einwahl-Link zum Vortrag am 26. Januar:
uni-paderborn-de.zoom.us/j/99926270455
(Meeting-ID: 999 2627 0455, Kenncode: 364676)

Text: Fach Kunst

Foto (Uschi Huber): Kabine Rudolfplatz, 12-stündiges Live-Kino (in Kooperation mit Boris Sieverts), 2018.

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