„Deutsche Lit­er­at­ur der Ge­g­en­wart“ an der Uni­versität Pader­born: Di­gitales Ver­an­stal­tung­s­pro­gramm im Win­tersemester 2020/2021

Auch in diesem Semester bietet das Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Paderborn eine Reihe von literarischen Lesungen (mit Gesprächen) an, die aufgrund der Corona-Pandemie wöchentlich vorab aufgezeichnet und immer montags ab 16.15 Uhr über einen eigenen Kanal im Videoportal der Universität Paderborn (https://videos.uni-paderborn.de/channel/Deutsche-Literatur-der-Gegenwart-Paderborner-Schriftstellergastdozentur/31) für das laufende Semester online gestellt werden. Aus Rechtegründen können nur eingeloggte Mitglieder der Universität Paderborn die Videos anschauen, dafür bitten die Veranstalter, Prof. Dr. Norbert Otto Eke und PD Dr. Stefan Elit, um Verständnis.

Zum Auftakt am 2. November liest Lutz Seiler aus seinem neuen preisgekrönten Roman „Stern 111“:
Lutz Seiler, geboren am 8. Juni 1963 in Gera, wurde nach dem Abitur zunächst zum Baufacharbeiter ausgebildet. Während seiner Zeit in der DDR-Volksarmee entdeckte er die Literatur und das Schreiben für sich. Daraufhin studierte er Germanistik in Halle und Berlin (abgeschlossen 1990). Seit 1997 ist Seiler Leiter des Peter-Huchel-Hauses, seit 2010 Mitglied der Akademie der Künste in Berlin (Sektion Literatur) und seit 2011 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Mit seiner Frau und zwei Kindern lebt er in Wilhelmshorst bei Berlin.
Seiler hat Auszeichnungen erhalten wie etwa den Kranichsteiner Literaturpreis (1999), den Lyrikpreis Meran (2000), den Anna-Seghers-Preis (2002), den Bremer Literaturpreis (2004), den Ingeborg-Bachmann-Preis (2010), den Deutschen Erzählerpreis (2010), den Uwe-Johnson-Literaturpreis (2014) und den Deutschen Buchpreis (2014). 2015 hatte er die Heidelberger Poetikdozentur der Ruprecht-Karls-Universität inne. 2017 gewann er den Thüringer Literaturpreis und 2020 den Preis der Leipziger Buchmesse für seinen Roman „Stern 111“.
Seiler veröffentlichte bislang u. a. folgende Werke: die Gedichtbände „berührt/geführt“ (1995), „pech & blende“ (2000), „vierzig kilometer nacht“ (2003) und „im felderlatein“ (2010), die Essays „Sonntags dachte ich an Gott“ (2004) und „Die Anrufung“ (2005), die Erzählbände „Turksib“ (2008), „Die Zeitwaage“ (2009) und „Am Kap des guten Abends. Acht Bildgeschichten“ (2018) sowie die Romane „Kruso“ (2014) und „Stern 111“ (2020).

Am 9. November stellt Verena Güntner ihren neuen Roman „Power“ vor:
Verena Güntner, geboren 1978 in Ulm, studierte von 1999 bis 2003 Schauspiel an der Universität Mozarteum in Salzburg. Danach war sie vier Jahre festes Mitglied des Bremer Ensembles. Seit 2007 arbeitet sie als freischaffende Schauspielerin in Theatern in Bonn und Wiesbaden und trat zudem in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen auf. Ihr erster Roman („Es bringen“) erschien 2014. Verena Güntner lebt in Berlin.
Mit Auszügen ihres Debütromans erreichte sie 2012 die Finalrunde des „open mike“ in Berlin und belegte den dritten Platz beim MDR-Literaturpreis 2013. Ebenfalls im Jahr 2013 gewann sie den Kelag-Preis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs. 2016 erhielt Verena Güntner ein Arbeitsstipendium des Berliner Senats sowie 2019 ein Stipendium der Kulturstiftung Thüringen. Ihr zweiter Roman „Power“ wurde für den Preis der Leipziger Buchmesse 2020 nominiert und kam auf die Shortlist.

Am 16. November liest Christiane Neudecker aus ihrem großen Künstlerroman „Der Gott der Stadt“:
Christiane Neudecker, geboren am 16. März 1974 in Erlangen, studierte von 1996 bis 2001 Theaterregie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Seit 1996 veröffentlicht sie Kurzgeschichten in verschiedenen Literaturzeitschriften und Anthologien. Sie ist seit 2001 Regisseurin beim Berliner Künstlerkollektiv phase7. 2005 erschien ihr erster Erzählband „In der Stille ein Klang“, 2008 dann ihr erster Roman „Nirgendwo sonst“, 2010 ihre Erzählsammlung „Das siamesische Klavier“; 2013 erschien der Roman „Boxenstopp“, 2015 veröffentliche sie die „Sommernovelle“ sowie 2019 den Roman „Gott der Stadt“.
Für ihr literarisches Schaffen wurde Christiane Neudecker bereits mit einigen Preisen ausgezeichnet, dazu gehören u. a. der 16. Literaturpreis der Nürnberger Kulturläden sowie 2003 der Alfred-Gesswein-Literaturpreis für Reiseliteratur. 2006 und 2009 gewann sie die Förderpreise des Wolfram-von-Eschenbach-Preises des Bezirks Mittelfranken und des August-Graf-von-Platen-Preis für ihren Roman „Nirgendwo sonst“ sowie den Förderpreis der Stadt Nürnberg. 2011 erhielt sie zudem das Prager Literaturstipendium 2.0 und 2016 das Spreewald-Literatur-Stipendium.

Am 23. November liest Emanuel Maeß aus seinem Romandebüt „Gelenke des Lichts“:
Emanuel Maeß, geboren 1977 in Jena, studierte Politologie und Literaturwissenschaft in Heidelberg, Wien und Oxford. 2017 erschien ein Auszug seines Debütromans „Gelenke des Lichts“ in der Literaturzeitschrift „Sinn und Form“. 2019 veröffentlichte er dann seinen Debütroman, der mit dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet und für den Franz-Tumler-Literaturpreis nominiert wurde. Außerdem gelangte „Gelenke des Lichts“ auf die Longlist des Deutschen Buchpreises. Emmanuel Maeß lebt als freier Schriftsteller in Berlin.

Am 30. November liest Ingo Schulze aus seinem neuen viel beachteten Roman „Die rechtschaffenen Mörder“:
Ingo Schulze, geboren am 15. Dezember 1962 in Dresden, studierte Klassische Philologie in Jena. Von 1988 bis 1990 war Schulze als Dramaturg am Landestheater Altenburg bei Leipzig tätig. In der Wendezeit engagierte sich Schulze politisch im Rahmen des Neuen Forums. Ab Februar 1990 wurde er Mitherausgeber des neu gegründeten „Altenburger Wochenblattes“. Anfang 1993 beteiligte er sich am Aufbau eines Anzeigenblattes in St. Petersburg. Seit seiner Rückkehr von dort lebt Schulze als freier Schriftsteller in Berlin.
Für sein Schaffen erhielt Schulze den Alfred-Döblin-Förderpreis (1995), den Ernst-Willner-Preis (1995) sowie den Berliner Literaturpreis mit Johannes-Bobrowski-Medaille (1998). 1996 verbrachte er im Zuge eines Arbeitsstipendiums der Stiftung Kulturfonds einige Zeit in New-York. Der Joseph-Breitbach-Preis (2001) wurde ihm zusammen mit Thomas Hürlimann und Dieter Wellershoff verliehen. 2006 erhielt er den Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum sowie 2007 den Thüringer Literaturpreis und den Preis der Leipziger Buchmesse. 2012 gewann er den Literaturpreis des Freien Deutschen Autorenverbands sowie 2013 den Bertolt-Brecht-Preis der Stadt Augsburg. 2017 erhielt er den Rheingau Literatur Preis und 2019 den Werner-Bergengruen-Preis.
Schulze veröffentlichte u. a. „33 Augenblicke des Glücks. Aus den abenteuerlichen Aufzeichnungen der Deutschen in Piter“ (1995), „Stil als Befund. Leseerfahrungen mit Alfred Döblin“ (1997), „Simple Storys. Ein Roman aus der ostdeutschen Provinz“ (1998), „Von Nasen, Faxen und Ariadnefäden. Zeichnungen und Fax-Briefe (2000), „Diesseits und Jenseits“ (2001), „Würde ich nicht lesen, würde ich auch nicht schreiben“ (2002), „Mr. Neitherkorn und das Schicksal“ (2002) und „Neue Leben. Die Jugend Enrico Türmers in Briefen und Prosa“ (2005), zudem „Handy. Dreizehn Geschichten in alter Manier“ (2007), „Adam und Evelyn“ (2008), „Unsere schönen neuen Kleider. Gegen eine marktkonforme Demokratie – für demokratiekonforme Märkte“ (2012), „Peter Holtz. Sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst“ (2017) und „Die rechtschaffenen Mörder“ (2020).

Am 7. Dezember liest Regina Scheer aus ihrem Romandebüt „Gott wohnt im Wedding“:
Regina Scheer, geboren 1950 in Ost-Berlin, studierte von 1968 bis 1973 Theater- und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 1972 bis 1976 war sie Redakteurin bei der zentralen FDJ-Zeitschrift „Forum“ und von 1980 bis 1990 Redakteurin bei der Literaturzeitschrift „Temperamente“. Ab den 1990er Jahren arbeitete sie dann als freie Autorin, Historikerin und Herausgeberin. Zurzeit lebt Regina Scheer in Berlin.
Für ihre Veröffentlichungen wurde Regina Scheer u. a. bereits mit dem Mara-Cassens-Preis (2014) und dem Literaturpreis Berlin-Brandenburg der Gewerkschaft Ver.di (2017) ausgezeichnet.
Zu ihren Veröffentlichungen zählen u. a. die Monographien „AHAWAH. Das vergessene Haus. Spurensuche in der Berliner Auguststraße“ (1992), „Es gingen Wasser wild über unsere Seele“ (1999), „Im Schatten der Sterne“ (2004), „Wir sind die Liebermanns“ (2006) sowie „Zerbrochene Bilder“ (2011). 2014 veröffentlichte sie den Roman „Machandel“ und 2019 den Roman „Gott wohnt im Wedding“.

Nach Abschluss der 39. „Paderborner Gastdozentur für Schriftstellerinnen und Schriftsteller“ liest Nora Bossong am 8. Februar 2021 aus ihrem mehrfach preisgekrönten neuen Roman „Schutzzone“:
Nora Bossong, geboren am 9. Januar 1982 in Bremen, studierte Kulturwissenschaft, Philosophie und Literatur an der Humboldt-Universität Berlin, der Universität Leipzig und der Università La Sapienza in Rom. Sie war bereits als Writer-in-Residence an der New York University und an der Nanjing Universität in China. Sie lebt als freie Schriftstellerin in Berlin.
Für ihre literarischen Werke hat Bossong ferner Auszeichnungen wie den Wolfgang-Weyrauch-Preis (2007), den Kunstpreis Berlin (2011), den Peter-Huchel-Preis (2012) und 2016 den Roswitha-Preis erhalten. Mit ihrem neuen Roman „Schutzzone“ gewann sie 2020 den Wilhelm-Lehmann-Preis sowie im selben Jahr den Thomas-Mann-Preis und den Joseph-Breitbach-Preis.
Bossong hat bislang u. a. die Romane „Gegend“ (2006), „Webers Protokoll“ (2009) und „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ (2012), „Rotlicht“ (2017) und „Schutzzone“ (2019) veröffentlicht. Außerdem veröffentlichte sie die Gedichtbände „Reglose Jagd“ (2007) und „Sommer vor den Mauern“ (2011).

Genauere Informationen sind auf der Webseite der Lesungsreihe zu finden.

Kontakt: elit(at)mail.upb(dot)de

Foto (Universität Paderborn, Adelheid Rutenburges): Prof. Dr. Norbert Otto Eke vom Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft.
Foto (Johanna Canaris): PD Dr. Stefan Elit vom vom Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft.

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