Projekt „5G4Industry“ zur Förderung vorgeschlagen
Das Projekt „5G4Industry“ hat im Rahmen des Wettbewerbs 5G.NRW eine Förderempfehlung vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten. Wie Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart Mitte Juni bekannt gab, erhalten 13 herausragende 5G-Projekte eine Förderung von bis zu 26 Millionen Euro. „Mit dem Wettbewerb 5G.NRW ist Nordrhein-Westfalen Vorreiter bei der Förderung der neuen Technologie in Deutschland“, so Pinkwart. Neben dem Technologienetzwerk InnoZent OWL sind an dem Projekt der SICP – Software Innovation Campus der Universität Paderborn, die Technische Hochschule OWL aus Lemgo, die BENTELER Business Services GmbH aus Paderborn, die MECSware GmbH aus Ratingen sowie die Nuromedia GmbH aus Köln beteiligt. Assoziierter Partner ist das Unternehmen Weidmüller aus Detmold. Die Projektskizze hat ein Fördervolumen von 2,2 Millionen Euro.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Erprobung eines weitgehend automatisierten Systems zum kurzfristigen Management vorhandener und zur mittelfristigen Planung zusätzlicher Ressourcen eines 5G-Systems für den industriellen Einsatz insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Die Erprobung erfolgt in einem aufzubauenden Testbed u. a. im Rahmen der Realisierung komplexer Augmented Reality-Anwendungen. „In der Zukunft ist von einer steigenden Verfügbarkeit von industriellen 5G-Komponenten auszugehen, die eine neue Form der industriellen Kommunikation ermöglichen. Aber nur wenn diese auch für den Mittelstand einfach und kostengünstig einsetzbar sind, werden die möglichen Effizienz- und Flexibilitätsvorteile von 5G in den Unternehmen realisiert werden können. Genau dieser Herausforderung stellt sich das Projekt“, erläutert Michael Kemkes, Geschäftsführer von InnoZent OWL.
Die Arbeitsgruppe „Rechnernetze“ des Instituts für Informatik der Universität Paderborn unter Leitung von Prof. Dr. Holger Karl übernimmt die technische Projektkoordination, ist für die allgemeine Systemarchitektur und insbesondere das Planungssystem verantwortlich, entwickelt z. B. ein speicherbezogenes Ressourcenmanagement, und kümmert sich um funkspezifische Aspekte, etwa die korrekte Berücksichtigung von Schwundkanälen.
Das Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) der Technischen Hochschule OWL in Lemgo forscht und entwickelt auf dem Gebiet der industriellen Informationstechnik und Automation für intelligente technische Systeme. „5G wird im Zusammenhang mit Edge-Computing neue Freiheitsgrade bei der Verteilung von Automatisierungsfunktionen bieten und damit die Vernetzung von Maschinen und Anlagen noch flexibler machen“, ist sich Prof. Dr. Jürgen Jasperneite vom inIT der Technischen Hochschule OWL in Lemgo sicher. „In der SmartFactoryOWL haben wir bereits seit Anfang des Jahres eines der ersten privaten 5G-Netze und können die Projektergebnisse dort sehr realitätsnah erproben und demonstrieren“, so Dr. Lukasz Wisniewski, Forschungsgruppenleiter am inIT.
In Kooperation mit den beteiligten Forschungspartnern wird die Firma BENTELER Business Services GmbH, Teil der international tätigen BENTELER Gruppe, unter anderem reale Anwendungs- und Lösungsszenarien entwickeln. Dr. Darius Schlangenotto, Manager DigiHub bei BENTELER: „Als ein weltweit führender Partner der Automobilindustrie arbeiten wir mit den neuesten digitalen Technologien, um unsere Kunden noch effizienter und flexibler zu bedienen. Bereits seit mehreren Jahren setzen wir eine leistungsfähige Big Data-Plattform ein. Sie vernetzt unsere Maschinen rund um den Globus für eine optimierte Datenanalyse und Wartung. Das Projekt wird uns helfen, unsere Plattform an die Möglichkeiten der 5G-Technologie anzupassen und grundlegend weiterzuentwickeln.“
Die MECSware GmbH wird innerhalb des Projektes vor allem dazu beitragen, eine Schnittstelle, mittels derer Ressourcenmanagemententscheidungen zwischen Basisstationen und Edge Cloud kommuniziert werden können, zu definieren und zu realisieren. Darüber hinaus wird MECSware geeignete Schulungsunterlagen und Dokumentationen für das System erstellen und mit Testnutzern evaluieren.
Die Kölner Nuromedia GmbH treibt die Arbeiten zur ARBeispielanwendung, sowohl hinsichtlich Szenario, Anwendungs-Charakterisierung und Architekturkonzept wie auch einer konkreten Programmierschnittstelle zum Ressourcenmanagement innerhalb des Projektes voran. Zudem wird Nuromedia auch die AR-bezogenen Arbeiten in der Testumgebung durchführen.
Das Unternehmen Weidmüller wird als assoziierter Partner Use-Cases für Szenarien sowie Anwendungscharakteristiken liefern und als Diskussionspartner zu Praktikabilität und Akzeptanz möglicher Lösungsansätze zur Verfügung stehen.
Text: Kerstin Sellerberg