Von Montag, 2. Dezember, bis Freitag, 6. Dezember, veranstaltete das Center for the History of Women Philosophers and Scientists (HWPS) des Fachbereichs Philosophie unter der Leitung von Prof. Dr. Ruth Hagengruber einen Workshop rund um die Schülerinnen der Philosophen Edmund Husserl und Alexander Pfänder. Der Workshop wurde von Julia Mühl, Projektkoordinatorin des Centers HWPS, organisiert. Themenschwerpunkte waren die philosophischen Ansätze der Phänomenologinnen Hedwig Conrad-Martius, Edith Stein und Gerda Walther. Im Rahmen eines ERASMUS-Abkommens mit der Bar-Ilan Universität in Israel konnte Prof. Dr. Ronny Miron, Spezialistin für Hedwig Conrad-Martius, als Lehrende willkommen geheißen werden. Ebenso trat Dr. Mette Lebech, Assisstant Professor an der Maynooth University in Irland und derzeitige Gastwissenschaftlerin am Center HWPS, vor die Teilnehmer*innen des Workshops und teilte ihr Wissen über Edith Stein. Amir Winer, ebenfalls aus Israel und Doktorand von Prof. Dr. Ronny Miron, diskutierte mit den Studierenden über eine mögliche Verbindung von E-Learning und der Philosophie von Edith Stein.
Der Montag begann mit einer historischen Einführung in die phänomenologischen Bewegung Anfang des 20. Jahrhunderts und der Bedeutung der drei Phänomenologinnen Hedwig Conrad-Martius, Edith Stein und Gerda Walther innerhalb dieser Bewegung. Darüber hinaus lernten die Teilnehmer*innen die philosophische Disziplin der Phänomenologie anhand Edmund Husserls und Alexander Pfänders phänomenologischer Auffassungen kennen.
Am Dienstag rückte Hedwig Conrad-Martius in den Fokus der Workshop-Gruppe. Prof. Dr. Ronny Miron präsentierte die Konzeption des Ichs der Schülerin Husserls und Pfänders. Vor allem über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Ich-Konzeption der männlichen Phänomenologen wurde in der Gruppe diskutiert.
Am Mittwoch stand Edith Stein im Zentrum des Workshops. Auch hier legten sowohl Dr. Mette Lebech als auch Amir Winer die Konzeption und zentrale Rolle des Ichs in Edith Steins Philosophie dar, allerdings mit einem Blick auf die Bedeutung desselben innerhalb sozialer Gemeinschaften.
Diesem Thema widmete sich dann auch Julia Mühl am Donnerstag, die den Studierenden die Phänomenologin Gerda Walther näherbrachte. Neben diesem inhaltlichen Schwerpunkt wurde auch das digitale Archiv des Center for the History of Women Philosophers and Scientists den Teilnehmer*innen vorgestellt, welches einen umfangreichen Bestand von Primär- und Sekundärliteratur sowie unveröffentlichten Manuskripten der Phänomenologinnen aufweist.
Zum Ausklang gab es am Freitag viel Raum für Diskussionen und Fragen.
Der Workshop war ein großer Erfolg sowohl für die Lehrenden als auch für die Teilnehmer*innen. Er ermöglichte neue Einblicke in die aktuelle Forschung zu den drei Phänomenologinnen Hedwig Conrad-Martius, Edith Stein und Gerda Walther.
Text: Julia Mühl und Christian Meineke