Stu­di­um für Ältere: Vor­trag zur Ver­sor­gung chron­isch Kranker am 29. Ok­to­ber an der Uni­versität Pader­born

Am Dienstag, 29. Oktober, findet im Rahmen des Studiums für Ältere an der Universität Paderborn ein öffentlicher Vortrag von Dr. Bernd Hagen vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland statt. Hagen, Fachbereichsleiter der „Disease Management-Programme (DMP)“, geht dabei auf die Versorgung chronisch kranker Menschen in Nordrhein-Westfalen ein. Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr in Hörsaal B1.

In dem Vortrag wird die Versorgungsqualität der mittlerweile etwa 1,7 Millionen Patienten dargestellt, die derzeit in NRW in mindestens einem der etablierten DMP betreut werden. Hierbei wird sowohl auf zentrale Ergebnisse der Programme, langfristige zeitliche Trends sowie regionale Unterschiede auf der Ebene der 53 kreisfreien Städte und Landkreise Nordrhein-Westfalens eingegangen. Darüber hinaus wird diskutiert, wie sich die medizinische Versorgung weiterentwickeln muss, um die zukünftigen Herausforderungen zu meistern.

Weitere Informationen unter:

https://www.uni-paderborn.de/universitaet/studium-fuer-aeltere/

Weitere Informationen der Veranstalter:

In den kommenden Jahren nimmt der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung Nordrhein-Westfalens deutlich zu. Während die Zahl der 65-Jährigen und Älteren 2018 bei 3,74 Millionen lag, wird sie 2040 bei etwa 5 Millionen liegen. Dies entspricht einer Zunahme von 33 % gegenüber 2018. In einzelnen Landesteilen wird diese Zunahme sogar noch deutlich stärker ausfallen. So wird für den Kreis Paderborn eine Steigerung um 56 % erwartet, diese wird in NRW nur noch von derjenigen im Kreis Borken (+ 58 %) und im Kreis Coesfeld (+ 59 %) übertroffen.

Mit zunehmendem Alter sind Menschen immer häufiger von chronischen Erkrankungen betroffen. Es wird zum Beispiel geschätzt, dass in der Gruppe der 65-Jährigen und Älteren ungefähr 20–24 % an Diabetes mellitus, 13–20 % an chronischer koronarer Herzkrankheit, 21–22 % an chronischer Herzinsuffizienz und 9–13 % an chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung (COPD) leiden. Hinzu kommt ein wachsender Anteil multimorbider Patienten, also solcher, die gleichzeitig von drei oder mehr chronischen Erkrankungen betroffen sind.

Diese Zahlen zeigen recht eindeutig, dass die Versorgung chronisch Erkrankter in NRW bereits heute eine zentrale Rolle in unserem Gesundheitswesen spielt, und diese Bedeutung wird zukünftig noch steigen. Seit 2003 setzen die Gesundheitspolitik und Medizin daher auf spezielle, sogenannte strukturierte Versorgungskonzepte, die Disease-Management-Programme (DMP). Es gibt sie bereits für Diabetes mellitus Typ 2 und 1, koronare Herzkrankheit, Asthma bronchiale/COPD sowie Brustkrebs. Voraussichtlich ab 2020/2021 werden weitere DMP für Herzinsuffizienz, Depression und Rückenschmerzen hinzukommen, geplant sind auch noch Programme für Rheuma und Osteoporose.

Foto (privat): Dr. Bernd Hagen