Im Rahmen der brain@sports summerschool „applied neurosciences in sports and exercise“ beschäftigten sich Ende August zwölf Studierende aus unterschiedlichen Ländern eine Woche lang mit einem neurowissenschaftlichen Blickwinkel auf die Bereiche Sport, Gesundheit und Leistung. Betreut wurden sie dabei von Dozentinnen und Dozenten aus Sportmedizin und Trainingswissenschaften sowie externen Experten. Höhepunkt der Woche: Ein Dinnertalk im Koberstein zusammen mit Dozenten und Verantwortlichen der Universität Paderborn sowie Vertretern von lokalen Sport- und Gesundheitsorganisationen.
Auf dem Programm des Dinnertalks standen u. a. kurze Fachvorträge, die sich schwerpunktmäßig um Schädel-Hirn-Verletzungen (engl.: Concussion) im Sport drehten. Elena Bonke, eine der Alumni der summerschool 2017 und erste Absolventin des gleichnamigen internationalen Masterprogramms an der Universität Paderborn, stellte die Ergebnisse ihrer Masterarbeit vor und beschrieb welchen Einfluss wiederholte Gehirnerschütterungen auf Gleichgewicht, Bewegungskontrolle und Hirnrindendicken von Eishockeyspielern haben können.
Wer für den Schutz und die optimale Betreuung von Athleten mit Concussion die Verantwortung tragen sollte, stellte Prof. Dr. Dr. Claus Reinsberger, Leiter des Sportmedizinischen Instituts, in den Mittelpunkt seines Vortrages. Darin beschrieb er die komplexe und individuelle Ausprägung der Verletzung und machte klar, dass ein verantwortungsvolles, ganzheitliches Management nur im Verbund aus Athleten, Trainern, Betreuern, medizinischer Abteilung, Offiziellen und Angehörigen erfolgen kann.
„An diesem Abend wird immer viel diskutiert und gelacht“, beschrieb Hubert Böddeker, Vorstand Stiftungen der Sparkassen Paderborn-Detmold in Stadt und Kreis, das jährliche Highlight am Ende einer intensiven summerschool. „Schön, dass wir mit unseren Stiftungen dazu beitragen können, dass sich junge internationale Studierende in Paderborn begegnen und zusammen lernen können. Wenn sie an so einem Abend mit den Aktiven aus der Region fachsimpeln können, entstehen Chancen für alle Seiten.“
Begeisterung für Forschung in Paderborn wecken und vertiefen
Das Programm, das die brain@sports foundation in Kooperation mit dem Sportmedizinischen Institut der Universität Paderborn seit fünf Jahren in der letzten Augustwoche organisiert und umsetzt, soll internationale Studierende am Ende ihres Bachelorstudiums nach Paderborn ziehen. „Bei uns lernen die jungen Menschen durch eine neurowissenschaftliche Brille auf sport- und gesundheitswissenschaftliche Themen zu schauen, sie lernen relevante Methoden, Forschungs- und Handlungsfelder im Leistungs- und Breitensport sowie in der Sporttherapie kennen. So bekommen sie eine Idee davon, dass man im Sport das Gehirn schützen und dass man Sport gezielt gestalten kann, um bestmögliche therapeutische Erfolge zu erzielen. Zudem erfahren sie, dass sich ein Blick auf das komplexe Nervensystem lohnt, um Leistungsentwicklung zu optimieren“, fasst Reinsberger die Inhalte der Woche zusammen.
„Wir möchten den Studierenden am Ende ihres Bachelorstudiums eine gezielte Orientierung geben, wie es weitergehen kann“, erklärt Katrin Hemschemeier von der brain@sports foundation. „Dafür widmen wir einen Teil der Woche ‚neurowissenschaftlichen Karrieremöglichkeiten‘ in Wissenschaft, Training und Therapie und möchten die internationalen Studierenden für unseren gleichnamigen Masterstudiengang begeistern.“
Neben Vorlesungen, Seminaren und Workshops zeichnet sich die summerschool ebenso durch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm aus. So nahmen die Studierenden neben dem Dinnertalk an einer Stadtführung, einer „Game Night“ und an einem Athletik-Training teil. Auf diese Weise konnten sie Paderborn als Standort für Leben, Studium und Beruf kennenlernen und sich mit Experten, Gleichgesinnten und Mentoren austauschen.
Über die summerschool und Stiftung
Die summerschool wird durch die Stiftungen der Sparkasse Paderborn für Stadt und Kreis finanziell gefördert mit dem Ziel, nachhaltige Programme mit zunehmender Internationalisierung für junge Studierende in Paderborn zu entwickeln. Die brain@sports foundation startete ihre Arbeit 2015. Sie geht aus der Stiftung Jugendfußball hervor, die im Jahr 2000 von besonders erfolgreichen Deutschen Fußballern und Experten aus dem Sport gegründet wurde. Stiftungszweck ist die Förderung von Wissenschaft, Sport und Gesundheit auf dem Gebiet der neurologischen und neurowissenschaftlichen Sportmedizin. Die Stiftung ist am Sportmedizinischen Institut der Universität Paderborn ansässig. Netzwerkbildung, Nachwuchsförderung, gesellschaftsrelevante Anwendung in Training und Sporttherapie sowie die Verbreitung neuer Erkenntnisse sind die Felder, in der die Stiftung aktiv ist.