Von Dienstag, 4. Juni, bis Samstag, 22. Juni, zeigt die „KleppArt“ Paderborn Werke von sechs Studierenden der Fächer Kunst und Textil der Universität Paderborn. Die Ausstellung wird am 4. Juni um 19.30 Uhr durch Prof. Alexandra Kürtz vom Fach Textil eröffnet. Prof. Dr. Ulrike Heinrichs vom Fach Kunst führt in die Ausstellung ein. Prof. Dr. Volker Peckhaus, Dekan der Fakultät für Kulturwissenschaften, verleiht Preise an die Studierenden. Die Ausstellung ist mittwochs von 17 bis 19 Uhr und samstags von 12 bis 14 Uhr in der Kleppergasse 10 zu sehen.
Die Studierenden Stefanie Fischediek (Textil), Julia Lu (Kunst), Edina Kampmann (Textil), Merle Rieke Schulte (Kunst), Annika Stuckmann (Kunst) und Stephanie Wolf (Kunst) erhielten 2018 das Molino-Winkler-Stipendium, das im Andenken an die Lehrtätigkeit des Malers Professor Dr. Woldemar Winkler verliehen wird. Winkler wurde 1992 zum Honorarprofessor im Fachbereich Kunst an der damaligen Universität-Gesamthochschule Paderborn ernannt. Er starb 2004 in Gütersloh. Im Rahmen einer Kooperation der Universität Paderborn und der Sparkasse Gütersloh, unterstützt durch die Familie Winkler-Mey, ermöglichte das Stipendium den Studierenden im vergangenen August und September, im spanischen Landsitz und Atelier Winklers (Molino) eigene künstlerische und gestalterische Projekte umzusetzen. Außerdem wurden die Studierenden für herausragende Leistungen in ihrem jeweiligen Fach ausgezeichnet. Friederike Winkler-Mey, Tochter von Woldemar Winkler, und der Vorstand der Sparkasse Gütersloh-Rietberg werden bei der Ausstellungseröffnung Grußworte halten.
Über die Ausstellung
Zu den besonderen Charakteristika der Ausstellung gehört das intensive Reflektieren von Phasen und Prozessen des Arbeitens in den Räumen der Molino und ihres Umfelds – von der Beobachtung und Ideenfindung beim Sammeln und Arrangieren von Dingen der Natur (Stefanie Fischediek und Annika Stuckmann) über gemeinsame Runden des Aktzeichnens, die gezielte Wahl und Anwendung von Techniken und Materialien, das Ausnutzen von Nebeneffekten, die sich zufällig ergeben konnten (Stefanie Fischediek), bis hin zu minutiösen zeichnerischen Explorationen (Stephanie Wolf), Kombinationen von Fotografie und digitaler Graphik (Annika Stuckmann) und einer Body Art Session (Julia Lu). Lu inszeniert die Person der Künstlerin selbst an dem unter Einsatz von Fingerfarben wie mit einer neuen Haut überzogenen eigenen Körper.
Um den Körper als Teil der Landschaft wie als Fremdkörper in der Landschaft zu inszenieren, wurde die nähere und weitere Umgebung der Molino einer künstlerischen Entdeckung unterzogen, einerseits durch Fotografien am topographischen Überblick und vor der weiten Aussicht, andererseits durch Handzeichnungen.
Um eine progressive Symbiose von Bauwerken und Landschaft geht es in den Zeichnungen von Stephanie Wolf, die in der Ruine der „alten Molino“ entstanden sind. Die in engen Bildausschnitten entwickelten Einblicke in die Spuren des Verfalls und der Verlassenheit einer Stätte der ländlichen, frühneuzeitlichen Industrie wie der progressiven Verwandlung und Wiederaneignung des Gebäudes durch die Natur bezeugen die Offenheit für das Randständige und Unvorhersehbare, ja Unheimliche, das sich im Zwischenraum zwischen dem von Menschenhand Gebauten und den Einwirkungen der Naturelemente auffinden lässt.
Die ausgestellten Arbeiten zeigen außerdem großes Können im Umgang mit dem Zeichenstift, der in auf den ersten Blick chaotischen Phänomenen Strukturen und Muster entdeckt.