Am 13. Dezember war Prof. Dr. Annette Brauerhoch, Institut für Medienwissenschaften, im Rahmen der Filmreihe „Filme von Frauen“ ins Kino im Sprengel in Hannover eingeladen, um dort Filme aus der Experimentalfilmsammlung der Universität Paderborn vorzustellen und mit dem Publikum sowie der Filmemacherin Hille Köhne zu diskutieren.
Die Sammlung sei nicht nur durch ihren Fokus auf das Experimentalfilmschaffen von Frauen aus der Bundesrepublik eine Besonderheit, betonte Brauerhoch. Sie stelle insofern eine einmalige Resource dar, als die Kopien hergestellt wurden, als es in Deutschland noch Kopierwerke gab, die mittlerweile bis auf eines in Berlin alle geschlossen haben. Der Großteil der Filme ist nicht auf DVD verfügbar und könnte heute nicht mehr erstellt werden.
Schon eine Woche zuvor stellte Annette Brauerhoch die Filmarchive, die sie im Rahmen ihrer Professur aufgebaut hat, ebenfalls in Hannover beim Bundeskongress der Kommunalen Kinos vor. Auf einem Panel zur Verfügbarkeit und Sicherung des Filmerbes (zusammen mit Dr. Dirk Alt, Dr. Peter Stettner, Martin Aust und Edith Schönecker) wurde die Bedeutung solcher Archive für Historiografie und Medienarchäologie, ebenso wie für eine lebendige Filmkultur deutlich gemacht. Filmmaterial halte bei guter Lagerung ca. 500 Jahre. So werde deutlich: Zugriffe – aber nach welchen Kriterien – erlauben Digitalisate, die Sicherung sollte analog erfolgen.
Das Publikum im Kino Sprengel war außerordentlich interessiert an den Filmen und diskutierte sie bis in den frühen Morgen im Ambiente des unabhängigen Kinos, das 1992 in der ehemaligen Schokoladefabrik gegründet wurde.