„Wer ken­nt sich in Fin­stern­is­sen aus?“ – Stadter­kundung an Orte der Erin­ner­ung in Pader­born mit Tex­ten der jüdis­chen Schrift­s­teller­in Jenny Aloni und zum 80. Jahrestages der Pogromnacht

Am Freitag, 23. November, 14.30 Uhr, findet ein Stadtrundgang in Gedenken an die jüdische Schriftstellerin Jenny Aloni und die Pogromnacht in Paderborn statt. Auf der Führung wird Paderborn als Ort von Jenny Alonis Kindheit und Jugendzeit sowie als Ort der nationalsozialistischen Verfolgung in den Blick genommen. Dr. Anikó Szabó, Leiterin des Universitätsarchivs, und Dr. Andreas Neuwöhner, Kulturamt der Stadt, werden in diese besonderen Orte einführen. Dr. Tina Emmler, Studiobühne der Universität Paderborn, wird aus den Werken von Jenny Aloni lesen.

Für die Teilnahme am Stadtrundgang wird um Anmeldung bis zum 21. November bei Sabine Voss gebeten: s.voss@paderborn.de oder telefonisch unter der Rufnummer 05251 88 10 88.

Jenny Aloni erlebte schon als Kind und Jugendliche in ihrer Geburtsstadt Paderborn Demütigungen, Ausgrenzungen und die Hinwendung der Paderborner Bevölkerung zum Nationalsozialismus. Boykott und Übergriffe auf Geschäfte von Juden fanden statt, Frauen und Männer jüdischen Glaubens wurden eingeschüchtert und malträtiert. Die „Finsternisse“ des Pogroms, die Entgrenzung der Gewalt schilderte Jenny Aloni rückblickend in ihrer Erzählung „Kristall und Schäferhund“. Im November 1939 gelang der 22-Jährigen die Auswanderung nach Palästina. Ihre Eltern und ihre Schwester wurden ermordet, nur ein Onkel und ein Cousin überleben die Verfolgung und Deportation. Erst 1955 sah sie ihre Geburtsstadt wieder – ein beklemmendes Wiedersehen voller Schmerz, Verlust und Trauer.

Foto (Universitätsarchiv Paderborn): Die jüdische Schriftstellerin Jenny Aloni.
Foto (Universitätsarchiv Paderborn): Die jüdische Schriftstellerin Jenny Aloni.

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