Am Dienstag, 16. Oktober, 19 Uhr, findet in der Galerie Märzhase, Fürstenbergstraße 21, ein Künstlerinnengespräch zur Ausstellung „Spiegelungen“ statt. Das Gespräch mit der Künstlerin Maria-Margaretha Modlmayr führt Prof. Dr. Ruth Hagengruber, Professorin für Praktische Philosophie an der Universität Paderborn. Ruth Hagengruber gründete den Lehr- und Forschungsbereich „History of Women Philosophers and Scientists“, der sich der Erforschung der Texte von Philosophinnen von der Antike bis heute widmet.
Das Gespräch ist Teil der Ausstellung „Spiegelungen“ von Maria Margaretha Modlmayr, die vom 6. Oktober bis 2. November in der Galerie Märzhase zu sehen ist. Ausgestellt ist eine Reihe von Doppelportraits mit verschiedenen Modellen und ihnen gegenüber das jeweilige Selbstportrait der Künstlerin. Öffnungszeiten: Mi. und Fr. 15 bis 18 Uhr.
Maria-Margaretha Modlmayr beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Auseinandersetzung zu einem ganz wesentlichen Teil mit Gesichtern. Das Gesicht des Menschen ist derjenige „Part“ des menschlichen Körpers, der in der Begegnung mit einer anderen Person, in der Interaktion, in der Wahrnehmung die größte Rolle spielt. Im Gesicht, soweit nicht hinter Schleier oder Maske verborgen, lässt sich vieles ablesen, geht es dabei doch nicht nur um Schönheit und Alter, sondern ein Gesicht bringt Aspekte zum Ausdruck, die weit über das Gesagte hinausgehen. Feinste Reaktionen in der Mimik und Haltung spiegeln Eindrücke und Wirkungen von äußeren und inneren Prozessen wider. Genau diese Prozesse sind das, was Modlmayr interessiert. Nicht die Wiedererkennung und die Definition der Linien eines Gesichts stehen bei ihren malerischen Prozessen im Zentrum, sondern die Annäherung an das Bewegte, das Fließende, das Veränderliche eines Gesichts.
Eben das ist es, was die Künstlerin mit bildnerischen Mitteln einfangen und zum Ausdruck bringen will. In der neuen Ausstellung in der Galerie Märzhase steht eine Werkreihe im Mittelpunkt, bei der es Maria Modlmayr nicht nur um das eine Gesicht des Portraitierten geht. Diese intime und intensive, über viele Kanäle der Wahrnehmung über lange Zeiträume sich ausdehnende Beschäftigung mit dem Antlitz einer anderen Person wirkt auch auf die Künstlerin zurück, erzeugt Resonanzen und Spiegelungen in ihr und lässt immaterielle Verbindungslinien entstehen. Diese Spiegelungen verfolgt Modlmayr in einer Reihe von zwölf Doppelportraits: auf der einen Seite die verschiedenen Modelle und ihnen gegenüber das jeweilige Selbstportrait der Künstlerin in diesem Prozess. Sehr sensible Beobachtungen und deren malerische Umsetzung kennzeichnen diese wirklich besondere Werkreihe Maria Modlmayrs.