Uni­versität Pader­born: Nachwuchs für den inklus­iven Re­hab­il­it­a­tionss­port in der Re­gion – fachüber­gre­ifend und prax­is­nah

Am Department Sport und Gesundheit der Universität Paderborn haben jetzt 17 Sportstudierende die Lizenzvoraussetzung für den „Sport für Menschen mit Behinderung“ und „Rehabilitationssport für Innere Medizin“ von der DBS-Akademie (Deutscher Behindertensportverband) erhalten. Damit qualifizieren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Abschlussjahrgangs 2017/2018 dafür, Sport als therapeutische Maßnahme in Einrichtungen des Gesundheitssports einzusetzen.

Im Rollstuhl über Rampen balancieren, mit verbundenen Augen Fußball spielen und mit kiloschweren Gewichtsmanschetten gymnastisch zu turnen, sind Lernerfahrungen, die nur wenige Studierende in ihrem Studium machen. Die Studierenden im Bachelorprogramm „Angewandte Sportwissenschaften“ haben an der Universität Paderborn die Möglichkeit, solche Angebote freiwillig zu nutzen und darüber hinaus berufsrelevante Lizenzen zu erwerben.

Dr. Thorsten Barthel vom Sportmedizinischen Institut kennt den Mehrwert solcher Zusatzqualifikationen für den Berufseinstieg nach dem Bachelorstudium. Er implementierte das Modul in das Lehrangebot des sportmedizinischen Arbeitsbereiches von Prof. Dr. Dr. Reinsberger unter Anerkennung der Behinderten- und Rehabilitationssportverbände des Landes Nordrhein-Westfalen (BRSNW) sowie des Deutschen Behindertensportverbands.

In Paderborn können engagierte Studierende im Selbsttest lernen, tiefgründiges Fachwissen aus den Bereichen der Medizin, Orthopädie, Psychomotorik und Motodiagnostik barrierefrei in die realitätsnahe, therapeutische Praxis zu übersetzen. Dazu tragen sie beispielsweise atembehindernde Masken und sichteinschränkende Brillen, mit denen sie für altersdegenerative- oder krankheitsbedingte Veränderungen sensibilisiert werden. Themen wie Multimorbidität und der Einfluss unterschiedlicher Medikationen sind ebenso relevant wie die indikationsspezifische Belastungsdosierung.

„Ohne die kooperierenden Paderborner Vereine, in die die Studierenden sich neben ihren zahlreichen Theorie- und Praxiskursen über Monate hinweg integrieren durften, könnten wir das Angebot nicht umsetzen“, erklärt Dr. Barthel. „In den Vereinen zeigt sich der demographische Wandel. Der Bedarf an fachkundigem Personal wächst und kann insbesondere im rehabilitativen Vereinssport zurzeit nicht ausreichend gedeckt werden. Viele Patienten, denen eine ärztliche Verordnung vorliegt, stehen auf Wartelisten“, bedauert Juliane Pietschmann, Therapieleitung Coronarsport-Gemeinschaft Paderborn.

Die Verknüpfung von universitärer Lehre und verantwortungsvoller Praxis ermöglicht eine Ausbildung, die den hohen qualitativen und inzwischen auch personellen Anforderungen im Rehabilitations- und Behindertensport gerecht wird.

Foto (Universität Paderborn): Dr. Thorsten Barthel (Universität Paderborn & Brüderkrankenhaus Paderborn) und Petra Wüstner-Michels (DBS-Akademie), beide vorne, gratulierten dem erfolgreichen Ausbildungsjahrgang 2017/2018 zur Lizenzvoraussetzung.
Foto (Universität Paderborn): Dr. Thorsten Barthel (Universität Paderborn & Brüderkrankenhaus Paderborn) und Petra Wüstner-Michels (DBS-Akademie), beide vorne, gratulierten dem erfolgreichen Ausbildungsjahrgang 2017/2018 zur Lizenzvoraussetzung.

Contact