Das Rektorat der Universität Paderborn hat heute die Weichen für die Einrichtung eines „Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung“ gestellt. Während der bewährte Markenname „PLAZ“ (Paderborner Lehrerausbildungszentrum) beibehalten wird, soll das Zentrum noch mehr Verantwortung und Eigenständigkeit bekommen, um den gesellschaftlichen Herausforderungen der Lehrerbildung in Lehre und Forschung zu begegnen.
Dazu der Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch: „Diese Entscheidung ist nach intensiver Diskussion in den Fakultäten und mit dem Prorektor für Studium und Lehre gefallen und untermauert die strategischen Erfolgspositionen in der Lehrerbildung, die die Universität Paderborn seit der Gründung des PLAZ vor zwölf Jahren erreicht hat.“
„Das ist eine Punktlandung“, kommentierte der Vorsitzende des PLAZ, Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens, den Beschluss mit Blick darauf, dass Ministerin Sommer und Minister Pinkwart gestern verkündeten: „Die neue Lehrerausbildung in Nordrhein-Westfalen setzt auf eine Stärkung der Verantwortung der wissenschaftlichen Hochschulen, gekennzeichnet durch die Errichtung eigenständiger Lehrerbildungszentren im Rang von Fakultäten.“ Nach Rinkens ist die Universität Paderborn mit der Weiterentwicklung des PLAZ zur Professional School bestens aufgestellt für die neue Lehrerausbildung in NRW. Der Rektor begrüßt, dass auch die Politik den in Paderborn beschrittenen Weg für richtungweisend hält. In diesem neuen Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung werden Universität und Studienseminare inhaltlich und organisatorisch zusammenarbeiten und neue Wege beschreiten können.
Die Universität Paderborn versteht sich als Universität der Informationsgesellschaft. Mit ihrem Fächer- und Forschungsspektrum reagiert sie auf die Herausforderungen der Informations- und Wissensgesellschaft. Die Lehrerausbildung liefert einen Beitrag zu diesem Profil. Sie ist nicht nur von der Zahl der Studierenden, sondern auch von der regionalen und nationalen Bedeutung her ein wesentlicher Imagefaktor für die Universität.
Bei der Einrichtung des neuen Zentrums geht es kurz gesagt um die Institutionalisierung einer Querstruktur mit geregelten Zuständigkeiten, Rechten und Pflichten. „Querstruktur“ heißt, dass die originären Aufgaben der Fakultäten nicht aufgehoben, sondern ergänzt werden durch ein „Monitoring“, das Einzelentscheidungen auf das Gesamtsystem der Lehrerausbildung rückspiegelt. Dieses Querschnittsmanagement muss effektiv sein, d. h. es darf Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse nicht verzögern, sondern muss sie als Entwicklungsagentur vorantreiben. An den Senat wird nun ein Antrag gestellt, der Einrichtung zuzustimmen und die Grundordnung der Universität entsprechend zu ändern.
Die Entwicklungsaufgaben der nächsten Zeit erfordern strategisches Handeln. Dazu gehört die Umstellung auf eine gestufte Studienstruktur, die wegen der nötigen Theorie-Praxis-Verzahnung inhaltliche und institutionelle Innovationen erfordert, vor allem in der Zusammenarbeit mit den Studienseminaren. Hinzu kommt die Fortentwicklung des Profil-Konzepts, das einen sich ausdifferenzierenden Arbeitsmarkt Schule mit „Experten aus Paderborn“ schon in der Erstausbildung, in Zukunft aber auch im Weiterbildungssektor bedienen will. Weitere Aufgaben sind die Förderung der auf den Bildungsbereich bezogenen Forschung und die Entwicklung von Konzepten, Modellen und Instrumenten in Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxisfeldern im Bildungsbereich. Die Weiterentwicklung des PLAZ zur Professional School schafft die organisatorische Grundlage, diesen Herausforderungen zu begegnen und die Universität Paderborn als Ort exzellenter Lehrerausbildung im Hochschulwettbewerb zu positionieren.