Ver­gleichende Lit­er­at­ur­wis­senschaft

Neues DFG-Projekt zum französischen Theater des 17. Jahrhunderts gestartet

Bei einem neuen Forschungsvorhaben der Universität Paderborn wird die französische Bühnenkunst des 17. und frühen 18. Jahrhunderts in den Blick genommen: „Die Geburt des modernen Theaters in der Frühen Neuzeit (Frankreich 1630-1730)“ untersucht insbesondere die Faktoren Familie, Gesellschaft und Zärtlichkeit im Theater. Gefördert wird das Projekt über drei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit einer Summe von rund 370.000 Euro.

„Das Ziel besteht darin, die Produktivität der Familientragödie und der Hauskomödie im übergeordneten Rahmen eines „Theaters der Zärtlichkeit“, das die Affektkultur zwischen 1630 und 1730 beschreibt, herauszuarbeiten“, erklärt Prof. Dr. Jörn Steigerwald vom Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft, der die Studie leitet. Die Besonderheit bestehe vor allem in der Verbindung von literarhistorischer und aktueller historischer Forschung zu Familie, Ehekonzeption, Liebe und Zärtlichkeit, so der Professor weiter. „Es wird zum Beispiel untersucht, inwieweit sozio-kulturelle Veränderungen innerhalb der Gesellschaft auch im Theater aufgegriffen werden und wie auch umgekehrt das Theater bestimmte soziale Prozesse durchspielt.“

Angesiedelt im Bereich Komparatistik, werden bei dem Vorhaben verschiedene literarische Aspekte miteinander verglichen, beispielsweise die Internationalität des Theaters auf Ebene der Theoriebildung als auch auf Ebene der Theaterpraxis. Außerdem wird beleuchtet, wie Liebe und Sexualität in den Dramen anhand der Diskussionen über die Zärtlichkeit problematisiert werden. Dazu Steigerwald: „Dabei geht es um Gottes- und Vaterliebe genauso wie um die partnerschaftliche Liebe". Erste Ergebnisse sollen 2019 vorliegen.

Text: Nina Reckendorf, Stabsstelle Presse und Kommunikation

Foto (Universität Paderborn, Johannes Pauly): Bei einem neuen Forschungsvorhaben der Universität Paderborn wird die französische Bühnenkunst des 17. und frühen 18. Jahrhunderts in den Blick genommen.

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Prof. Dr. Jörn Steigerwald

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