Das Diversity-Projekt „In der Philosophie zu Hause“ des Fachs Philosophie der Universität Paderborn, seine Studierendengruppe PEGASUS, der Arbeitskreis „Frauenrechte sind Menschenrechte“ und das Frauenhaus Paderborn laden am Freitag, 16. Februar, zum Aktionstag "Frauen – Das käufliche Geschlecht" ein. Thema der Veranstaltung ist Prostitution. Der Aktionstag findet von 13 bis 19 Uhr im Hörsaal L1 statt.
Prostitution, vom Lateinischen "prostituere" = zur Schau stellen, bezeichnet das Vollziehen sexueller Handlungen als Gewerbe. Prostitution wird oft als das "älteste Gewerbe der Welt" bezeichnet, ist jedoch tatsächlich erst in patriarchal organisierten Kulturen zu finden, die das Privateigentum und die geschlechtliche Arbeitsteilung einführten. Die gesellschaftliche Bewertung der Prostitution ist kulturabhängig. Sie variiert je nach herrschenden weltanschaulichen und religiösen Vorurteilen. Prostituierte wurden und werden jedoch immer stigmatisiert, diskriminiert und oft ausgebeutet. Seit dem späten 20. Jahrhundert engagieren sich Prostitutionsverbände und einige Menschenrechtsorganisationen dagegen. Welche Maßnahmen zu ergreifen sind, ist jedoch umstritten. Die Diskussion um Legalisierung oder Kriminalisierung von Prostitution wird weltweit kontrovers geführt. Während die einen fordern, das Gewerbe positiver zu betrachtet und es rechtlich als legale Arbeit anzuerkennen, kämpfen andere dafür, Prostitution ganz abzuschaffen.
Der Aktionstag "Frauen – Das käufliche Geschlecht" möchte zu dieser Debatte einen Beitrag leisten – auch und gerade im Hinblick auf die besondere Situation in Deutschland. Was regelt das deutsche Prostitutionsschutzgesetz? Wie sieht die Situation sich prostituierender Frauen in der Bundesrepublik aus? Wie gehen die Kommunen mit dem Thema Prostitution um? Und: Ist das in einigen skandinavischen Staaten geltende sogenannte Abolitionsprinzip, auch Nordisches Modell genannt, eine Lösung für Deutschland?