Prof. Dr. Ilka Mindt, Institut für Anglistik und Amerikanistik, und Thomas John, Wirtschaftsinformatik, insbesondere Digitale Märkte, beide Universität Paderborn, werden mit bis zu je 50.000 Euro im Rahmen des Programms „Fellowships für Innovationen in der Hochschullehre“ gefördert. Jährlich zeichnen das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stifterverband Lehrende an staatlichen Hochschulen für innovative Lehrkonzepte aus. 2017 sind aus einem Kreis von mehr als 180 Bewerbungen insgesamt 43 Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre vergeben worden. Die Projektförderung beginnt am 1. Januar 2018.
Prof. Dr. Birgit Riegraf, Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Qualitätsmanagement, Universität Paderborn: „Wir sind ausgesprochen stolz auf diese Auszeichnungen. Das hohe und vielfältige Engagement unserer Lehrenden erhält durch die Förderung im Rahmen des Fellowship-Programms nochmals eine besondere Sichtbarkeit.“
Thomas John erhält die Auszeichnung für die „Verstetigung der Lernmotivation von Studierenden durch Gamification“. Prokrastination sei ein weit verbreitetes Problem unter Studierenden, so John. Maßnahmen zur Linderung von Prokrastination seien häufig personalintensiv und deshalb nicht im nötigen Ausmaß zu leisten. Deshalb arbeitet John an der Entwicklung einer App, die Studierende mittels so genannter „Gamification, der Anwendung von spielerischen Elementen in einem spielfremden Kontext,“ bei ihrer Lernmotivation unterstützt. Dabei setzt er auf ein Konzept, das keine spezifischen Lehrinhalte enthält, sondern allgemeine „Lernaktivitäten“. Dieser Ansatz vereinfacht die Anwendung der App für Lehrende verschiedenster Disziplinen, da es nur eines geringen Aufwandes bedarf, um eine Veranstaltung zu gamifizieren.
„Das geplante Projekt adressiert mit Prokrastination ein hochrelevantes Problem – und widmet sich mit Gamification einer vielversprechenden Lösung. Das Fellowship ist eine tolle Auszeichnung für alle Projektbeteiligten und wird dem geplanten Projekt einen großen Schub geben!“, so John.
Prof. Dr. Ilka Mindt erhält das „Fellowship für Innovationen in der digitalen Hochschullehre“ für ihr Projekt „Bridging – Fremdsprache und Fachwissenschaft, Heterogenität im Inverted Classroom sowie digitales und soziales Lernen in der englischen Sprachwissenschaft“.
Prof. Dr. Ilka Mindt: „In einem „Inverted Classroom“ wird der digital aufbereitete Seminarstoff vor der Sitzung von den Studierenden in ihrem eigenen Lerntempo erarbeitet. In der Präsenzsitzung wird aufbauend auf diesem Lernstoff gearbeitet. Das Fellowship ermöglicht die Ausweitung des E-Learning-Angebots, um innovative Lernformen im Fach Englisch, insbesondere in der englischen Sprachwissenschaft, für unsere Studierenden zu etablieren.“
„Bridging“ drückt aus, dass bei der Vermittlung der Fachwissenschaft in den Neuphilologien die Kompetenz in der jeweiligen Fremdsprache eine zentrale Rolle spielt. Unter den Studierenden an der Universität findet sich eine große Heterogenität in Bezug auf das fremdsprachliche Kompetenzniveau. Zur fachwissenschaftlichen Weiterentwicklung gehört eine hochwertige sprachpraktische Erweiterung dieser Kompetenz. Mit Hilfe digitaler Formate wird die Heterogenität der Studierenden berücksichtigt. Die digitalen Lernangebote werden im Rahmen des Fellowship erweitert und auf die Bedürfnisse der Studierenden abgestimmt.
2016 wurden die ersten 46 Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre vergeben. Im vergangenen Jahr erhielten Prof. Dr. Ruth Hagengruber und Prof. Dr. Rebekka Schmidt diese Auszeichnung.