Am Mittwoch, 20. Dezember, 16 Uhr, spricht Prof. Dr. Rainer Schmidt von der Universität Ruanda auf Einladung von Prof. Dr. Peter Fäßler, Fakultät für Kulturwissenschaften, über Migration und Demokratie in der Region der Großen Seen. Der Vortrag findet an der Universität Paderborn in Raum L3.204 und im Rahmen des Kolloquiums der Neueren und Neuesten Geschichte, Zeitgeschichte und Theorie und Didaktik der Geschichte statt. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.
Aus deutscher Sicht wird zur Zeit das Thema Migration und Demokratie als eines gelesen, das eine Mehrheitsgesellschaft betrifft, die sich zwar offen für Zuwanderer zeigt, aber gleichzeitig Fragen zu deren Integrationsfähigkeit und Forderungen an ihre Integrationsbereitschaft stellt. Auch im ostafrikanischen Raum geht es um Integration, allerdings unter anderen Vorzeichen. Am Beispiel Ruandas soll die Frage diskutiert werden, wie ein Land mit den Rückkehrern von Auswanderung und Flucht umgehen muss, wenn es diese in eine gerade erst gegründete Demokratie integrieren will.
Aus der Spannung zwischen den beiden Fällen soll – auch im Vergleich mit der Gründungsphase der westdeutschen Demokratie – die Sensibilität für die besonderen Umstände einer Demokratie in Gründung im Allgemeinen und die Gemengelage im ostafrikanischen Raum im Besonderen geweckt werden.