Am Samstag, 2. Dezember, wird in der „Arche Nebra“ (An der Steinklöbe 16, 06642 Nebra), dem Besucherzentrum zum UNESCO-Welt-Dokumentenerbe „Himmelsscheibe von Nebra“, eine Ausstellung mit mehr als 30 Museumskoffern und darüber hinaus Malerei zum Thema „Das Verschwinden der Nacht“ eröffnet. Die in der Ausstellung gezeigten Kunstwerke entstanden im Rahmen von drei Seminaren an der Universität Paderborn: „Das Verschwinden der Nacht“ von Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender, „Kindheit und Jugend am Rammelsberg – Museumskoffer für die UNESCO Welterbestätte Rammelsberg in Goslar“ im Rahmen des Lehr- und Forschungsprojektes World Heritage Education von Larissa Eikermann und „Museumskoffer zum UNESCO Weltdokumentenerbe Himmelsscheibe von Nebra“ von Sabine Weichel.
„Welterbe im Koffer – Geschichte und Geschichten zum Mitmachen und Staunen“ ist vom 2. Dezember 2017 bis 18. Februar 2018 in der „Arche Nebra“ zu sehen. Geöffnet ist Dienstag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr. Am 24. Dezember ist die Ausstellung geschlossen.
Am Samstag, 27. Januar, hält Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender am Thementag zur Sonderausstellung in Nebra um 16 Uhr einen Vortrag zum Thema „Ein Museumskoffer und kreative Kommentare zur Himmelsscheibe von Nebra. Aktuelle Methoden in der Welterbe-Bildung“.
Die Himmelsscheibe von Nebra gilt als die älteste konkrete Darstellung des Nachthimmels der Welt und wird auf ein Alter von 3.600 Jahren geschätzt. Sie wurde 1999 von Raubgräbern auf dem Mittelberg im mittleren Unstruttal, im Süden Sachsen-Anhalts ausgegraben und verschwand im Schwarzmarkt. 2002 wurde sie auf abenteuerlichen Wegen wiedergefunden und befindet sich heute im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle. Am Fundort in der Nähe der Stadt Nebra entstand ein Informationszentrum, die Arche Nebra – ein futuristischer Bau, der 2007 eröffnet wurde. 2013 wurde die bronzene Scheibe mit den goldenen Auflagen in das UNESCO-Register „Memory of the Word“ aufgenommen.
Seit 2002 werden an der Universität Paderborn unter der Leitung von Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender Museumskoffer zur Vermittlung der UNESCO Welterbestätten im Rahmen der World Heritage Education angefertigt. Die künstlerisch und didaktisch ausgearbeiteten Unikate regen zur Auseinandersetzung an und fördern die kreative Entwicklung des interessierten Betrachters und Nutzers. Denn es sind Ausstellungsobjekte zum Anfassen und Erleben. Museumskoffer verdichten all die klassischen Funktionen eines Museums auf einem extrem komprimierten Ausstellungsraum und werden deshalb auch als „Museum im Kleinen“ beschrieben. Innerhalb eines Koffers werden die spezifischen Themen gesammelt, bewahrt, archiviert, vermittelt und dokumentiert. Sie sind transportabel und dank ihrer Vielfalt für jeden zugänglich.
Bereits im Jahr 2016 wurde eine Museumskoffer-Ausstellung mit dem Titel „Bergleut´s Kinder“ im Museum Weltkulturerbe Rammelsberg in Goslar gezeigt. Über das gemeinsame Netzwerk der World Heritage Education konnten jetzt Teile der Ausstellungsarchitektur vom Rammelsberg in Nebra genutzt werden. Aus den vorhandenen Podesten wurde für die Arche Nebra eine Museumskofferlandschaft entwickelt, die an die Topographie der Saale-Unstrut-Region anknüpft. Dabei bilden die verschiedenen Museumskoffer Themeninseln und laden zum Erforschen und Entdecken ein. Die Erarbeitung des Ausstellungskonzeptes sowie der dreitätige Aufbau erfolgte durch Sabine Weichel, wissenschaftliche Mitarbeiterin, sowie Lena Heller, wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl von Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender in Kooperation mit Annett Börner, Museumspädagogin an der Arche Nebra.
Weitere Informationen unter: www.himmelsscheibe-erleben.de