Wirtschafts­min­is­teri­um NRW zeich­net IN­LU­MIA als Pro­jekt des Mon­ats aus

Die Möglichkeiten von Industrie 4.0 sind vielfältig. Allerdings ist gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nicht jede dieser Möglichkeiten sinnvoll. Im Verbundprojekt INLUMIA, das von der Universität Paderborn koordiniert wird, wird erforscht, welche Instrumente von Industrie 4.0 in der Praxis wirklich zur Leistungssteigerung von Unternehmen geeignet sind.

Die Fachgruppe Strategische Produktplanung und Systems Engineering am Heinz Nixdorf Institut ist Projektkoordinator von INLUMIA. Als Forschungspartner bringt die Fachgruppe insbesondere ihre Kompetenzen im Bereich der Strategie- und Geschäftsmodellentwicklung sowie Vorausschau in das Projekt ein.
 

Pressemitteilung EFRE.NRW:

INLUMIA – Industrie 4.0 für kleine und mittlere Unternehmen

Die Möglichkeiten von Industrie 4.0 sind schier grenzenlos – wobei gerade für kleine und mittlere Unternehmen nicht jede dieser Möglichkeiten sinnvoll ist. Ein Verbundprojekt mit elf Partnern möchte nun in der Praxis erforschen, welche Instrumente von Industrie 4.0 tatsächlich zur Leistungssteigerung von Unternehmen geeignet sind.

Es gibt wenige Begriffe die derzeit so präsent sind wie jener der „Industrie 4.0“. Was grundsätzlich darunter verstanden wird, ist klar: Es geht darum, die technischen Möglichkeiten zu nutzen, um Maschinen und Produktion intelligenter zu machen und auf diese Weise smarter, effizienter und effektiver zu wirtschaften. Während die Grundvoraussetzungen zur Einführung von Industrie 4.0 in Unternehmen bereits in Form von Internetanbindungen, Software und Mikrochips existieren, ist die Umsetzung in der Praxis gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit zahlreichen Fragezeichen und Hürden verbunden.

Denn was auf den ersten Blick simpel und einleuchtend klingt, birgt nahezu unzählige Möglichkeiten, deren Kosten und Nutzen in vielen Fällen kaum überschaubar sind. Während es sich große Unternehmen eher leisten können, Wagnisse einzugehen und Industrie 4.0 im kleinen Rahmen einfach auszuprobieren, ist das Risiko für KMU verhältnismäßig groß. Lohnt es sich also, die Produktion zu vernetzen? Ist es sinnvoll, dass die einzelnen Maschinen miteinander kommunizieren? Welche Informationen sollen sie austauschen, was soll mit diesen Informationen geschehen? Und wie sehen die Entscheidungen aus, die die Technik letztlich selbstständig trifft?

Die Lösung für dieses Problem könnte das INLUMIA-Projekt bieten, das unter anderem aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung NRW (EFRE.NRW) mit einer Laufzeit von drei Jahren gefördert wird. Ziel des Projekts ist ein Instrumentarium, das kleine und mittlere Unternehmen dazu befähigt, aus den vielen technologischen Möglichkeiten von Industrie 4.0 die für sie wichtigen Maßnahmen auszuwählen und einzusetzen.

Um dieses Ziel zu erreichen, werden die verschiedenen Komponenten des Instrumentariums in insgesamt sechs Pilotprojekten mit Industriepartnern getestet. Dabei werden die Ergebnisse noch während der Projektlaufzeit durch die Anwendung bei den Unternehmen übertragen und auf Veranstaltungen und in Publikationen vorgestellt. Beteiligt sind unter anderem die Miele Gruppe mit einem Testlauf zur smarten Produktion von Kochfeldern , Krause Biagosch mit einem Projekt zur Einführung eines intelligenten Druckzentrums und die Firma Dormakaba, die optimierte Wertschöpfungsketten in der Produktion erforscht.

Als ein erstes Ergebnis des Verbundprojekts aus insgesamt elf Partnern ist ein "Quick-Check"-Benchmark Industrie 4.0 erstellt worden, der als Online-Fragebogen verfügbar ist und mit Blick auf die Einführung von Industrie 4.0 eine schnelle Einschätzung für Unternehmen ermöglicht. Letztlich stellt das Projekt auf diese Weise sicher, dass nicht das grundsätzlich Mögliche eingeführt wird, sondern das für das jeweilige Unternehmen Geeignete – und hilft, die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland fit zu machen für die vierte industrielle Revolution.