Die langjährige Kooperation zwischen dem Erfurter Kinderzeichnungsarchiv, vertreten durch Prof. Dr. Heidrun Richter, und Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender vom Fach Kunst der Universität Paderborn hat in den vergangenen Jahren im Kontext der Kinder- und Jugendzeichnungsforschung drei abgeschlossene Dissertationen und neben anderen eine preisgekrönte Staatsexamensarbeit auf den Weg gebracht. Bei einem Treffen am 14. Juli in Erfurt wurde die erfolgreiche Zusammenarbeit im Rahmen eines im Frühjahr gegründeten internationalen Archiv- und Forschungsverbundes (Archive in Benin, Canada, Deutschland, Frankreich, Russland, Schweiz und Ungarn) zu historischen Kinder- und Jugendzeichnungen entscheidend vertieft. Mit Blick auf einen gemeinsamen Antrag, bedeutende Kinder- und Jugendzeichnungen in die Liste des UNESCO-Weltdokumentenerbes aufzunehmen, wurden neue Forschungsperspektiven erarbeitet.
Das Erfurter Archiv beherbergt etwa 14.000 Arbeiten von Kindern und Jugendlichen, die weitgehend im Schulunterricht der DDR sowie in der Wendezeit entstanden sind. Bereits heute sind 10.000 Arbeiten digitalisiert und im Internet abrufbar. Die kulturhistorische Bedeutung des Archivs besteht neben den klassischen Dimensionen einer Dokumentation der Entwicklungsebenen von Kindern und Jugendlichen auch darin, in besonderer Weise die Kultur und Bildungsgeschichte der DDR zu dokumentieren. Die Sammlung gibt Einblick in die verschiedenen Vorgaben der Curricula, sie spiegelt zudem auch den hohen Stellenwert wider, den die Kunsterziehung in der DDR an den Schulen einnahm.