Das Department Chemie der Universität Paderborn lädt die interessierte Öffentlichkeit für Donnerstag, 15. Dezember, zur elften Weihnachtsvorlesung ein, in der Dr. Andreas Hoischen Naturwissenschaft zum Staunen präsentiert. Die kostenlose Veranstaltung beginnt 18.15 Uhr im Auditorium maximum.
Nach vielen Jahren der traditionellen Chemie-Weihnachtsvorlesung an der Universität Paderborn könnte Dr. Andreas Hoischen seinen Laborkittel an den Nagel hängen, würde man den Versprechen der Werbung glauben. Dort hört man häufig Aussagen wie „Ganz ohne Chemie“, „Frei von chemischen Bestandteilen“ oder „Alles natürlich, ohne chemische Zusätze“.
Dass es sich dabei aber nur um leere Werbeversprechen handele, die den scheinbar schlechten Ruf chemischer Erzeugnisse ausnutzen, erkenne man sofort selbst, so Dr. Andreas Hoischen, wenn man nur einen kurzen Blick auf den eigenen Alltag werfe: „Alles um uns herum ist Chemie, und der Mensch ist der komplizierteste chemische Reaktor.“ Daher möchte Hoischen in spannenden Versuchen einige Meilensteine aus der chemischen Forschung zeigen, die einen unmittelbaren Einfluss auf das tägliche Leben haben. Viele heute wie selbstverständlich genutzte Produkte habe die Chemie erst ermöglicht.
Der Tag beginne schon vor dem Frühstück mit chemischer Verfahrenstechnik, so Hoischen, denn Kaffee kochen sei nichts anderes als eine „Fest-flüssig-Extraktion“. Kann man den Kaffee tatsächlich „genießen“, wenn man die morgendliche Extraktion aus Sicht eines Chemikers durchführen würde?
Ein historischer Meilenstein der chemischen Prozesse ist die Gewinnung von Eisen. Auch hier bietet die heimische Küche die besten Voraussetzungen. Wie lässt sich z. B. zu Hause eine Portion Eisen in der zum Hochofen umfunktionierten Mikrowelle herstellen? Auch möchten die Chemiker den Zugverkehr ins Audimax holen und zeigen, wie eine Thermitschweißung an echten Gleisen bei 2.400 °C die Schienen verbindet. Aber nicht nur im Bahnverkehr, auch auf der Straße spielt die Chemie eine entscheidende Rolle, wenn es um die Herstellung von Gummi geht. Hier wäre das reine Naturprodukt ohne chemische Verarbeitung technisch wertlos.
Passend zum Ende des Jahres gibt es bei der Veranstaltung den bekannten Beitrag der Chemie zu Silvester, ohne den der Jahreswechsel dunkel und farblos wäre. Dr. Andreas Hoischen: „Die Besucher können sich auf einen unterhaltsamen und interessanten Abend freuen, wenn der „menschliche chemische Reaktor“ auf Produkte aus dem chemischen Laborreaktor trifft.“