Am 19. Juni fand die erste Jahreshauptversammlung des Sportfreunde Berlebeck-Heiligenkirchen e. V. statt. Dieser ist aus der Fusion des TuS Falke Berlebeck und des SpVg Heiligenkirchen entstanden. Das Thema Fusion galt lange Zeit als ein Tabuthema in den Vereinen. Erst in den letzten Jahren setzten sich die Vorstände immer intensiver mit dem Gedanken zu fusionieren auseinander und erkannten darin die Chance, ihre Kräfte zu bündeln. Grundlage für die Annäherung der Vereine war das Vertrauen der Funktionäre, das über Jahre durch die bestehenden Kooperationen in den Jugendmannschaften und Doppelmitgliedschaften gewachsen war.
Vor etwa zwei Jahren setzten sich die Vorstandsmitglieder beider Vereine zusammen. Dabei war gleich zu Beginn der Gespräche klar, dass die Vereine den Zusammenschluss gut überlegen und vorbereiten und keineswegs übereilt handeln wollen. Externe Unterstützung erhielten sie dabei von Cindy Adolph-Börs von der Universität Paderborn, die zu dem Thema Fusionen promoviert und bereits einige Vereine auf ihrem Weg erfolgreich begleitet hat.
Nach einer tiefer gehenden Vereinsanalyse und -auswertung unterzeichneten die Vorstände eine gemeinsame Absichtserklärung und verliehen damit ihrer Entschlossenheit Ausdruck. Die Einrichtung von Arbeitsgruppen folgte, um sich mit Detailfragen im Hinblick auf das Vereinsrecht, das Sportangebot, die Sportjugend, die Vereinskultur etc. auseinanderzusetzen. Die Koordination der Treffen erforderte einen großen organisatorischen Aufwand, aber die hohe Beteiligung und das hohe Engagement der Mitglieder zeigten schnell den Erfolg des Projektes. Die Vorstände setzten auf Transparenz gegenüber ihren Mitgliedern. Sie stellten auf ihrer Homepage Informationen zur Fusion zusammen und klärten aufkommende Fragen.
Der erste geplante Fusionstermin musste jedoch verschoben werden. Grund hierfür waren verschiedene rechtliche und organisatorische Gründe. Dies hielt die Vereine aber nicht von ihrem Vorhaben ab, im Gegenteil, sie nutzten vielmehr die verbleibende Zeit, um die Fusion voranzubringen. Dass sich die viele Arbeit und Ausdauer gelohnt haben, beweist das Ergebnis in den Mitgliederversammlungen im April diesen Jahres. Von den anwesenden Mitgliedern stimmten in beiden Vereinen weit über 95 % für die Fusion.
Mit rund 1.500 Mitgliedern zählt der Sportfreunde Berlebeck-Heiligenkirchen e. V. nun zu den größten Vereinen in der Umgebung und ist damit für die Zukunft gut aufgestellt. Ausruhen können sich die Sportfreunde Berlebeck-Heiligenkirchen jedoch nicht, denn jetzt beginnt die eigentliche Arbeit: Neben der Zusammenlegung ihrer Strukturen müssen die ehemaligen Konkurrenten zu einer Einheit zusammenwachsen. Mit der Feier auf der ersten gemeinsamen Jahreshauptversammlung ist der neu gegründete Verein aber auf dem besten Weg dorthin.
Weitere Informationen:
http://dsg.uni-paderborn.de/forsport
http://vereinsfusionen.de
Text: Cindy Adolph-Börs