Uni­versität Pader­born: Re­li­gion­späd­ago­gis­che Ring­vor­le­sung „Ko­op­er­at­iver Re­li­gion­sun­ter­richt. Fra­gen – Op­tion­en – Wege“

Eine Ringvorlesung zum Thema „Kooperativer Religionsunterricht. Fragen – Optionen – Wege“, die am 19. April an der Universität Paderborn beginnt, widmet sich den Fragen und Herausforderungen religiöser Bildungsprozesse. Dabei geht es insbesondere um den Umgang mit konfessionell getrennten bzw. gemischten Lerngruppen im Religionsunterricht an Schulen. Das Besondere: Die Vorlesung wird konfessions- und religionsübergreifend mit internen und externen Referentinnen und Referenten aus Theologie, Philosophie und Religionspädagogik besetzt sein. Die Ringvorlesung findet als Kooperation zwischen Universität und Katholischer Hochschule dienstags von 18.15 bis 19.45 Uhr in Hörsaal O2 statt.
 
Der Religionsunterricht sei in Schulen ein etabliertes Lehrfach und doch sehe er sich immer wieder Anfragen ausgesetzt, die ihn und seine Legitimität im Raum öffentlicher Bildung grundlegend herausforderten, so Prof. Dr. Jan Woppowa vom Institut für Katholische Theologie der Universität Paderborn. Eine große Rolle spiele dabei die religiös-weltanschauliche Pluralisierung bzw. demographische Transformation unserer Gesellschaft und deren Folgen für religiöse Lern- und Bildungsprozesse. So stehe angesichts deutlich zurückgehender Zahlen von getauften Kindern und Jugendlichen die Frage im Raum, ob und warum überhaupt noch konfessionell katholisch bzw. evangelisch getrennte Lerngruppen eingerichtet werden können und sollen. Was ist aus heutiger Sicht das besondere Lernpotenzial von spezifischen Konfessionen und Traditionen für die religiöse Bildung junger Menschen?
 
In vielen Regionen habe sich ein konfessionell-kooperativer Religionsunterricht etabliert, der auch aus einem ökumenischen Interesse heraus Gemeinsamkeiten stärken und mit Unterschieden produktiv umgehen möchte. „Angesichts der Einführung eines islamischen Religionsunterrichts an vielen Schulen des Landes ist auch nach neuen didaktischen Wegen einer interreligiösen Kooperation zu suchen, die weiterführend auch verwandte Fächer wie Philosophie oder Ethik miteinbezieht“, erläutert Woppowa. „Im Religionsunterricht zusammenarbeiten“ sei ein aktuell gebotenes Leitmotiv im Dienst einer gemeinsam verantworteten religiösen und ethischen Bildung in der Pluralität.
 
Die Ringvorlesung widmet sich den Fragen und Herausforderungen in interdisziplinärer, konfessions- und religionsübergreifender Weise mit internen und externen Referentinnen und Referenten aus Theologie und Philosophie sowie aus christlicher, muslimischer und jüdischer Religionspädagogik. Veranstaltet wird sie als Kooperation der Institute für Katholische und Evangelische Theologie, dem Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (ZeKK) und dem Seminar für Islamische Theologie an der Universität sowie dem Fachbereich Theologie der Katholischen Hochschule NRW in Paderborn.
 
Zur Planungsgruppe der Ringvorlesung gehören Dr. Tuba Isik (Seminar für Islamische Theologie, Mitglied im ZeKK), Prof. Dr. Harald Schroeter-Wittke (Institut für Evangelische Theologie), Prof. Dr. Bergit Peters (FB Theologie, KatHo Paderborn), Prof. Dr. Jan Woppowa (Institut für Katholische Theologie, Mitglied im ZeKK).

Abbildung: Prof. Dr. Jan Woppowa
Abbildung: Prof. Dr. Jan Woppowa
Abbildung: Plakat
Abbildung: Plakat