„Die Universität Paderborn ist die Nummer 1 der Software-Institute in Deutschland und nimmt auch international eine Spitzenposition ein“, so Prorektor Prof. Dr. Wilhelm Schäfer vom Institut für Informatik. Dies belege ein aktuelles Forschungs-Ranking, das gerade von der renommierten Association for Computing Machinery (ACM) veröffentlicht wurde.
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Communications of the ACM (Juni 2007) werden die Top 50 Institute im Bereich Software Engineering weltweit bewertet. Die Universität Paderborn belegt dabei einen hervorragenden 16. Platz und ist so mit Abstand das beste deutsche Institut. Lediglich die Universität Karlsruhe (Platz 29) und das Fraunhofer-Institut für experimentelles Software-Engineering (IESE) in Kaiserslautern (Platz 32) finden sich als weitere deutsche Einrichtungen in den Top 50. Im internationalen Vergleich liegt Paderborn z.B. noch vor der Stanford University. Auch in Europa zählt Paderborn zu den besten vier Instituten neben der Polytechnischen Universität Mailand und den beiden Londoner Universitäten Imperial College und University College.
Die ACM (gegründet 1947) ist der weltweit größte und bedeutendste Berufsverband von Informatikern mit mehr als 82.000 Mitgliedern in über 100 Ländern. Die Autoren der Studie, Jie Ren (Google) und Professor Dr. Richard N. Taylor (University of California, Irvine), haben die wissenschaftlichen Publikationen auf den wichtigsten internationalen Fachtagungen und in den wichtigsten Fachzeitschriften ausgewertet.
„Diese Platzierung bestätigt unsere ausgezeichnete wissenschaftliche Arbeit und gibt uns noch einmal Rückenwind für die großen Vorhaben der näheren Zukunft“, sagt Prof. Schäfer, Leiter des Fachgebiets Softwaretechnik und gleichzeitig Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität. Mit dem beantragten Exzellenzcluster zum Thema intelligente, selbst-koordinierende Systeme in der Informationstechnik und der „Zukunftsmeile Fürstenallee“ stehen zwei Großprojekte an, die wesentlich von der Informatik getragen werden. Der Paderborner Exzellenzcluster-Antrag steht in der Endrunde der Exzellenzinitiative der Bundesregierung, die neben den Eliteuniversitäten auch die Förderung herausragender Forschungskonzepte in so genannten Exzellenzclustern zum Ziel hat. Mit der Zukunftsmeile will die Universität die praxisnahe Forschung und Entwicklung in Kooperation mit der Wirtschaft und anderen Forschungseinrichtungen bündeln und zu einem leuchtturmartigen Innovationszentrum mit über 1.000 hochqualifizierten Arbeitsplätzen ausbauen.
„Die Schwerpunktsetzung des Instituts für Informatik im Gebiet Software Engineering zahlt sich aus“, so Schäfer. „Mit einem klaren und konsequent umgesetzten thematischen Profil können selbst kleinere Universitäten wie Paderborn in der internationalen Spitzenliga mitspielen.“
„Zu diesem Erfolg tragen neben den Professorinnen und Professoren des Instituts für Informatik und ihren Fachgruppen insbesondere auch die zahlreichen Forschungseinrichtungen wie das s-lab bei“, ist Prof. Dr. Gregor Engels überzeugt. Engels, selbst ausgewiesener Software-Ingenieur, leitet das Fachgebiet Datenbank- und Informationssysteme und ist Vorstandsvorsitzender des Software Quality Lab (kurz: s-lab). Das s-lab hat sich dem Thema Software Engineering verschrieben. In enger Kooperation mit Partnerunternehmen werden Methoden, Verfahren und Softwarewerkzeuge erforscht und bereitgestellt, mit denen Softwarefirmen qualitativ hochwertige Softwareprodukte erstellen können. „Diese Form der Kooperation und des Technologie- und Wissenstransfers zwischen Unternehmen und Universität ist einzigartig und liefert beachtliche Ergebnisse im Bereich der anwendungsorientierten Forschung“, betont Engels die erfolgreiche Zusammenarbeit mit derzeit sechs assoziierten Partnerunternehmen und zahlreichen weiteren Projektpartnern.
Die nächste Tagung der weltweit bedeutendsten Software-Engineering-Konferenz ICSE findet im Mai 2008 in Leipzig, nach 1978 und 1996 erst zum dritten Mal in Deutschland statt. Auch hier mischen die Paderborner Professoren in der ersten Reihe mit: Schäfer ist Hauptverantwortlicher für die Tagung, Engels zeichnet für die Auswahl von über 20 begleitenden Workshops verantwortlich. Die inzwischen 30. Auflage dieser renommierten Tagung bietet dann eine weitere Gelegenheit, die Fachwelt von der Qualität des Paderborner Software Engineering zu überzeugen.