Gefördert mit Finanzmitteln der Europäischen Union im Programm TEMPUS, unterstützt die Universität Paderborn aktuell mehrere Partnerhochschulen aus Gomel, Minsk und Witebsk in Weißrussland sowie aus Lipetsk, Magnitogorsk, Nowgorod, Novosibirsk, Rostow am Don und St. Petersburg in Russland bei der Akzentuierung von Umweltschutzaspekten in Aus- und Weiterbildungsprogrammen für Lehrende in allgemein- und berufsbildenden Schulen. Zum international besetzten Projektkonsortium zählen neben Universitäten aus Kiew, Simferopol/Sevastopol, Chernivtsi und Pereyaslav-Khmelnytskyy in der Ukraine auch das Institut für Technik und Bildung (ITB) an der Universität Bremen sowie weitere universitäre Partner aus Lettland, der Slowakei und der Tschechischen Republik.
Dr. Josef Noeke aus der Fakultät für Maschinenbau sowie Dr. Guido Kaufmann und Dr. Viachaslau Nikitsin aus der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften bilden das Projektteam in der Universität Paderborn. Fünfundzwanzig osteuropäische Partner folgten jetzt ihrer Einladung zu einem mehrtägigen Umweltschutzseminar nach Paderborn. Nach einer Vorstellung der Aus- und Weiterbildung von Lehrern an der Universität Paderborn durch Prof. Dr. Niclas Schaper und Elena Bender standen zunächst der Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz an der Paderborner Hochschule im Zentrum der Weiterbildungsveranstaltung. Wollen Hochschulen ihren Zielgruppen gegenüber überzeugend wirken, müssen sie selbst mit guten Beispielen vorangehen. Sandra Bischof, Franziska Hoppe und Diana Riedel zeigten Grundsätze und Ansatzpunkte der Universität Paderborn zum Schutz der natürlichen Umwelt und der Beschäftigten. Sie belegten die Aktualität ihrer Arbeitsgebiete mit zahlreichen eingängigen Aktionsbeispielen vom Energiesparen und dem geordneten Umgang mit gefährlichen Stoffen über das hochschulinterne Arbeitsschutzmanagementsystem bis hin zum Gesundheitspass oder den Gesundheitstagen.
Einen weiteren Seminarschwerpunkt bildete die kommunale Abfallwirtschaft im Kreis und in der Stadt Paderborn. Zunächst stellten Betriebsleiter Reinhard Nolte und Abfallberaterin Mechtild Hopmeier vom Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb Paderborn (ASP) während einer Exkursion durch ihren Betrieb ihre umfassenden Ansätze und ihre vorzeigbaren Erfolge bei der getrennten Erfassung von Wertstoffen aus Siedlungsabfällen vor. Zahlreiche Fragen der Kursteilnehmer konzentrierten sich nicht nur auf die Hintergründe der gerade neu eingeführten Gelben Wertstofftonne.
Im Abfallverwertungs- und Entsorgungsbetrieb des Kreises Paderborn (AVE) stellten Betriebsleiter Martin Hübner sowie die Abfallberater Klaus Harlacher und Anette Herbst-Köller aktuelle Aktivitäten zur Wertstoffgewinnung aus Abfällen sowie zur umweltverträglichen Beseitigung von nicht mehr zu verwertenden Reststoffen vor. Ein besonderes Interesse hatten die Gäste aus Osteuropa ausgehend vom übergeordneten Ziel dieses internationalen Projekts an Konzepten zur Einbindung der Schulen in die kommunale Abfallberatung. Wie kann Kindern und Jugendlichen schon sehr frühzeitig die Bedeutung des Schutzes der natürlichen Lebensgrundlagen vermittelt werden? Unterstützt durch zahlreiche Fotos und versehen mit viel praxisorientiertem Anschauungsmaterial werden die Seminarteilnehmer jetzt in ihren Heimathochschulen und -städten über die Ansätze zum Schutz der Umwelt in Kreis, Stadt und Universität Paderborn berichten.