Damit Unternehmen die Raumnutzung in einer Fabrik künftig realistischer planen können, haben Forscher des Heinz Nixdorf Instituts ein Verfahren entwickelt, das eine optimale räumliche Gestaltung und eine virtuelle Begehung der Fertigungsanlage ermöglicht.
Die Wissenschaftler um Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier haben untersucht, wie Maschinen und Produkte in einer Fabrik ideal angeordnet und gelagert werden können. Das Forscherteam simulierte verschiedene Platzierungsmöglichkeiten und konnte dadurch das beste Layout ermitteln. Die Forscher nutzten ein Simulationsmodell zur Materialflussanalyse, in dem betrachtet wird, wann sich wie viel von welchem Material in welcher Maschine und auf welcher Lagerfläche befindet.
Die bislang verwendeten Verfahren stellten die Fabrikflächen nicht realistisch genug dar. Dadurch fehlte der Unternehmensleitung eine handfeste Entscheidungsgrundlage für die räumliche Planung der Fabrik. Fertigt eine Fabrik zum Beispiel Scharniere für Türen, muss beispielsweise entschieden werden, wo die Anlage für den Schweißvorgang positioniert wird. Eine Positionierung in der Nähe der Materiallager könnte vorteilhaft sein. Auf der Grundlage der Produktionsdaten und Simulationstechniken kann das neu entwickelte Verfahren schon vorab dabei unterstützen, die beste Position zu ermitteln. Durch die interaktive Visualisierung werden die Simulationsergebnisse veranschaulicht. Somit können die Verantwortlichen die Fabrikfläche im HD-Visualisierungscenter des Heinz Nixdorf Instituts virtuell begehen. Der wesentliche Vorteil liegt darin, dass die dargestellte Planungssituation in 3D intuitiv zu verstehen ist und zielführend diskutiert werden kann.
Das Transferprojekt „SIGMA“ fand in Zusammenarbeit mit der SIMONSWERK GmbH statt und hatte eine Laufzeit von November 2014 bis Juni 2015. Das Projekt wurde im Rahmen des Spitzenclusters „it’s OWL“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Text: Anna Steinig