Das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen hat am Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe von Prof. Dr. Eva-Maria Seng an der Universität Paderborn eine Landesstelle Immaterielles Kulturerbe eingerichtet. Eine feierliche Eröffnung ist für Januar 2016 geplant.
Deutschland ist im Jahr 2013 dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes beigetreten. Bisher wurden 34 Traditionen und Wissensformen in das bundesweite Verzeichnis des lebendigen Kulturerbes aufgenommen. Im Oktober 2015 endete die zweite Bewerbungsphase. Träger von kulturellen Ausdrucksformen konnten sich bis dahin in ihrem jeweiligen Bundesland bewerben. In Nordrhein-Westfalen besteht hierbei die Möglichkeit, auch in eine Landesliste eingetragen zu werden. Die Listen dienen dem Zweck, die öffentliche Wahrnehmung auf die vielfältigen Traditionen als Bindeglieder unserer Gesellschaft zu lenken.
Die Landesstelle Immaterielles Kulturerbe NRW an der Universität Paderborn übernimmt im Auftrag des Ministeriums ab sofort die Beratung von Bewerbern und Kulturerbeträgern. Außerdem erhalten Interessierte hier weiterführende Informationen. Die Vernetzung regionaler, nationaler und internationaler Partner zählt auch zum Aufgabengebiet. Entscheidend für die Vergabe war die fachliche Expertise der Lehrstuhlinhaberin. So bekleidet Eva-Maria Seng seit 2006 die einzige thematisch einschlägige Professur in Deutschland. Darüber hinaus forscht, gutachtet und berät sie seit Jahren auf diesem Feld. Die Ansprechpartnerin für die Beantwortung von inhaltlichen oder formalen Fragen ist Maria Harnack.