Das FORUM Wissenschaft | Bibliothek | Musik, eine Kooperation zwischen Hochschule Musik Detmold, Lippischer Landesbibliothek/Theologischer Bibliothek und Mediothek, Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Musikwissenschaftlichem Seminar Detmold/Paderborn, einer gemeinsamen Einrichtung der Universität Paderborn und der Hochschule für Musik Detmold, und Netzwerk Musikhochschulen wurde vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) als Bauherr errichtet und am 25. September unter Anwesenheit von Kultusministerin Ute Schäfer und Wissenschaftsministerin Svenja Schulze feierlich eingeweiht. „Auf diesen Tag haben alle gewartet“, betonte Hochschulrektor Prof. Dr. Thomas Grosse bei seiner Begrüßung im Lesesaal des neuen Bibliotheksgebäudes der Hochschule, das pünktlich im Mai diesen Jahres fertiggestellt werden konnte und seit September seinen Betrieb aufgenommen hat. Es vereint die drei musikbibliothekarischen Bestände der hochschuleignen Bibliothek, der Lippischen Landesbibliothek und des Musikwissenschaftlichen Seminars unter einem Dach. Dadurch steht in der neu erbauten Musikbibliothek eine im Hinblick auf Umfang und Breite einzigartige Auswahl an Musikalien und Musikliteratur zur Verfügung. Gleichzeitig entsteht mit dem Neubau ein unmittelbarer Zugang zum Landesarchiv NRW und zum Netzwerk Musikhochschulen, das auf der gegenüberliegenden Seite der Hornschen Straße liegt. Alle fünf Partner sind sich einig, dass diese Kooperation im Sinne eines Joint-Venture Charakters steht und jeder auf seine Weise davon profitiert. Gemeinsam ist allen die Absicht, einen Ort der Begegnung und des Austausches zu schaffen.
„Es zeugt von Mut und großer Einsatzbereitschaft, dass die beteiligten Institutionen in der heutigen Zeit ihre Kräfte für eine gemeinsame Sache bündeln – Bildung und Kultur einen essentiellen Wert in unserer Gesellschaft einzuräumen“, so lautete die Quintessenz, die beide Ministerinnen im Anschluss an eine Podiumsdiskussion im Rahmen der Veranstaltung zogen. Diesem Tenor schlossen sich auch die weiteren Redner an: „Das FORUM macht Detmold zu einem Kultur- und Wissenschaftsstandort innerhalb der wirtschaftsstarken Region Ostwestfalen-Lippe“, betonte Prof. Dr. Birgit Riegraf, Vizepräsidentin der Universität Paderborn. Anke Peithmann, Verbandvorsteherin des Landesverbands Lippe, hob hervor, dass „zukünftig fachkundige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende von den wertvollen Musiksammlungen der Lippischen Landesbibliothek angefangen vom Lortzing-Archiv bis hin zu den wertvollen Bestände des Detmolder Hoftheaters profitieren können.“ Dr. Martin Chaumet, Geschäftsführer des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW, kommentierte: „Der Bibliotheksneubau, den der BLB für die HfM Detmold errichtet hat, verfügt über optimale Bedingungen, die für einen reibungslosen Betrieb erforderlich sind.“ Zu nennen sind hier insbesondere die beiden Haupteingänge, die den Zugang zum Areal von zwei verschiedenen Seiten her ermöglichen sowie die moderne LED-Beleuchtung, die in den Räumlichkeiten eine effiziente Energieversorgung ermöglicht.
Neu ist vor allem, dass Noten und CDs nun nicht mehr aus dem Magazin bestellt werden müssen, sondern nun über den Freihandbereich zugänglich sind. Im Verbindungsbau zwischen dem klassizistischen Gebäude der Landesbibliothek und der neu errichteten Musikbibliothek bieten beide Bibliotheken eine gemeinsame Ausleihe an. Im Gebäude der Musikbibliothek hat außerdem das Musikwissenschaftliche Seminar Detmold/Paderborn seinen Sitz. Auch die Studierenden der HfM Detmold finden in den neuen Räumlichkeiten eine Heimat. Acht für sie maßgeschneiderte Überräume, die nach akustisch optimalen Begebenheiten konstruiert wurden, befinden sich in unmittelbarer Nähe zu den Lesesälen. Sie erhalten damit einen direkten Zugang zu den 170.000 CDs, Büchern und Zeitschriften der Hochschulbibliothek und profitieren dadurch ebenso von dem Medienbestand der Lippischen Landesbibliothek. Umgekehrt erhalten die Benutzer der LLB von nun an uneingeschränkten Zugang zum Bibliotheksbestand der Hochschule. Damit steht das Areal Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Detmold und der Region, historisch Interessierten sowie Studierenden und Forschenden der Musikwissenschaft und anderer Disziplinen offen.
Die Gesamtkosten von ca. 7,6 Millionen Euro werden aus Mitteln des Wissenschaftsministeriums und Eigenmitteln der Hochschule für Musik Detmold sowie einem Zuschuss der Universität Paderborn getragen. Der Landesverband Lippe als Eigentümer der Lippischen Landesbibliothek beteiligt sich mit der Hälfte der Baukosten für den Verbindungsbau.