„Wirtschaftsmathematik kann ich mir als Studienfach durchaus vorstellen, eventuell kommt für mich auch ein duales Studium in Frage, in dem die Verbindung von Theorie und Praxis gewährleistet ist“. Fabian Marten ist 17 Jahre alt, er hat Physik als Leistungskurs und macht nächstes Jahr am Reismann-Gymnasium das Abitur. Zusammen mit seinen Mitschülern und Physiklehrer Klaus Lengsfeld besucht er das L-Lab („Licht-Labor“) im Hause der Hella Leuchten-Systeme GmbH. Das Institut ist ein von Hella und der Universität Paderborn betriebenes Forschungszentrum, in dem unter anderem die Weiterentwicklung der Fahrzeugbeleuchtung realisiert wird. Beim „L-Lab Day“ wurden Ausbildungsberufe und Studienfächer vorgestellt.
Mit dem Ziel, Theorie und Praxis während der Ausbildung zu verbinden, trifft Fabian Marten den Kern der Sache. Michael Paul, kaufmännischer Leiter des L-Lab, sagt: „Wir wollen zeigen, dass an der Uni nicht nur staubtrockene Theorie vermittelt wird, sondern dass durch Kooperationen der Bezug in die Praxis gewährleistet ist.“ Im L-Lab bei Hella arbeiten Absolventen unterschiedlicher Disziplinen: Maschinenbauer, Elektrotechniker, Informatiker, Mathematiker, Pädagogen und Psychologen. Bei Hella Leuchten-Systeme können auch Ausbildungsberufe erlernt werden. Georg Schulte ist Ausbildungsleiter und erklärt, wie man Werkzeug- und Zerspanungsmechaniker wird oder wie die Zugangvoraussetzungen für die Ausbildung zur Industriekauffrau/ zum Industriekaufmann sind. Physiklehrer Lengsfeld hält den Blick hinter die Kulissen für wichtig: „Die Schülerinnen und Schüler befinden sich durchaus in der Entscheidungsphase für ihre späteren Berufe. Da ist es gut, wenn sie möglichst detaillierte Informationen von Experten bekommen.“
Einer dieser Experten ist Tobias Hesse, der an der Universität Paderborn Maschinenbau studiert hat und jetzt als Stipendiat der „International Graduate School of Dynamic Intelligent Systems“ in der Fachgruppe Mechatronik promoviert. Er erklärt den Schülerinnen und Schülern, wie das so genannte „Force-Feedback-Lenkrad“ des Fahrsimulators funktioniert: „Zum einen erkennt das System den Fahrerwunsch über den eingestellten Lenkradwinkel, zum anderen werden die mit Hilfe von Kennlinien berechneten Assistenzmomente an den Fahrer übermittelt.“ Maximilian Gluth (18), ebenfalls Schüler im Physik-Kurs, spitzt die Ohren. „Ich habe Maschinenbau als Studienfach ins Auge gefasst“, so der zukünftige Abiturient, „wenn sich meine Noten in Mathe und Physik wieder stabilisieren, werde ich in einem Jahr noch mal darüber nachdenken.“ So einen „Tag der offenen Tür“ findet er gut und hilfreich. „Hier bekommen wir Infos aus erster Hand.“