Rund 350 Lehrerinnen und Lehrer besuchten am 18. März den Grundschultag 2015 an der Universität Paderborn. Unter dem Motto „inklusiv – kooperativ – vernetzt“ veranstaltete die Projektgruppe „Grundschule Plus“ des Zentrums für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ) den 7. Paderborner Grundschultag. Über 50 Workshops und Vorträge waren dem Thema Inklusion gewidmet.
Besonders gefragt waren Angebote, die intensiven Austausch und aktive Teilnahme ermöglichten. Hauptthema dabei war das gemeinsame Lernen beeinträchtigter und nicht beeinträchtigter Schülerinnen und Schüler. Lehr- und Lernkonzepte, die beide Gruppen fordern und fördern, waren zentrale Aspekte und sind auf großes Interesse gestoßen.
Den Schwierigkeiten auf dem Weg zur inklusiven Schule ging Prof. Dr. Matthias von Saldern in seinem Hauptvortrag nach. Von Saldern ist Mitglied des Fachausschuss Bildung der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK). Zu Beginn stellte er als Ausgangsbasis fest, dass erst durch die Reaktionen der Gesellschaft beeinträchtigte Menschen behindert würden, vor allem an gesellschaftlicher Teilhabe. Dies bewies er anhand zahlreicher Beispiele aus dem Leben von Menschen mit Handicaps. „Erst wenn der Begriff „Inklusion“ nicht mehr gebraucht wird, ist Inklusion gesellschaftliche Realität“, so von Saldern.
Im zweiten Hauptvortrag beleuchtete Prof. Dr. Timm Albers von der Universität Paderborn die Perspektiven für die Unterrichts- und Schulentwicklung, die sich durch Inklusion eröffnen. Er forderte Schulen auf, sich auf vorhandene Potenziale zu besinnen, statt Mängel zu reklamieren. Inklusion müsse als „das Streben nach größtmöglicher Teilhabe und das aktive Verhindern von Exklusion von Anfang an“ verstanden werden.