Die Habilitationsschrift „Sensorimotor control and associated brain activity in sports medicine research” von Prof. Dr. Jochen Baumeister, Sportmedizinisches Institut der Universität Paderborn, wurde mit dem zweiten Preis im Wettbewerb um den Wissenschaftspreis des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) ausgezeichnet. Im Rahmen einer Festakademie am 16. Januar in der Orangerie am Erlangener Schloss wurde der Wissenschaftspreis 2013/2014 vergeben. Er gilt als die angesehenste Auszeichnung der deutschen Sportwissenschaft.
Mit seinem Wissenschaftspreis zeichnet der DOSB herausragende sportwissenschaftliche Qualifikationsarbeiten aus. Zum Wettbewerb 2013/2014 wurden insgesamt 28 Arbeiten aus unterschiedlichen Gebieten und Disziplinen der Sportwissenschaft eingereicht. Darunter waren acht Habilitationsschriften und 20 Dissertationen.
„Die Zusammenarbeit mit der Sportwissenschaft war und ist für den DOSB ein ganz wichtiger Bestandteil seiner Strategie“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann in seiner Festrede vor rund 100 Gästen. Gemeinsam mit der DOSB-Vizepräsidentin für Bildung und Olympische Erziehung, Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, und dem Vorsitzenden des Kuratoriums des Wissenschaftspreises, Prof. Dr. Dietrich Kurz, überreichte er Urkunde und Scheck an insgesamt fünf Preisträger. Erste Preise vergab die Jury jeweils für die Habilitationsschrift von Thomas Heinen von der Stiftung Universität Hildesheim und die Dissertation von Katja Senkel von der Universität des Saarlandes.
Der zweite Preis wurde Prof. Dr. Jochen Baumeister für seine Habilitationsleistung in englischer Sprache verliehen. Darin geht er auf neuen Wegen der Frage nach, wie wir Bewegungen kontrollieren. Die Sportmedizin habe in den letzten 50 Jahren in der Untersuchung von Anpassungsprozessen durch Training gewaltige Fortschritte gemacht, aber Aspekte der Neurophysiologie weitgehend vernachlässigt, erläutert Kurz. Als Schaltstelle der sensomotorischen Kontrolle betrachte Baumeister etwas, für das sich in der internationalen Hirnforschung die Bezeichnung „Arbeitsspeicher“ durchgesetzt habe. „Das ist kein Teil des Gehirns, sondern eine Gemeinschaftsleistung, an der mehrere Ebenen und Bereiche des Zentralnervensystems beteiligt sind“, so Prof. Dr. Kurz in seiner Laudatio.
Die Ergebnisse der Studie bezeichnete das Kuratorium als „Grundlagenforschung im besten Sinne, in der wir staunend auch viel über uns selbst erfahren“. Weiterhin ergebe sich auch schon Erkenntnis für die praktische Anwendung.