Der Eliteforscher Prof. Dr. Michael Hartmann spricht am 21. Januar über „Bildung und soziale Ungleichheit – Entwicklungen, Standpunkte, Konsequenzen“. Zur Veranstaltung, die um 18 Uhr im Hörsaal O1 (Pohlweg) beginnt, sind Hochschulangehörige und interessierte Öffentlichkeit eingeladen.
Mit der Veranstaltung wird die Ringvorlesung „Bildung und soziale Ungleichheit“ der soziologischen und wirtschaftspädagogischen Disziplinen an der Universität fortgesetzt. Michael Hartmann gehört zu den bekanntesten Soziologen Deutschlands. Mit seinen Büchern „Der Mythos von den Leistungseliten“, „Eliten in Europa“ und „Soziale Ungleichheit – kein Thema für die Eliten“ wurde er national und international bekannt.
In seinem Vortrag wird er die aktuellen Entwicklungen der Bildungschancen in Deutschland unter dem Fokus sozialer Ungleichheiten reflektieren. Seit PISA sei in der bildungswissenschaftlichen wie bildungspolitischen Diskussion klar geworden, dass das deutsche Bildungssystem im internationalen Vergleich herkunftsbedingte Chancenungleichheiten besonders deutlich verfestige oder verstärke, so der Soziologe. In letzter Zeit scheine es angesichts der allmählichen Durchsetzung eines zweigliedrigen Schulsystems und der stark gestiegenen Studienanfängerzahlen zunehmend wichtiger zu werden, sich stärker den Verlierern des Bildungssystems zuzuwenden, erklärt Hartmann. Dies seien die rund 15 % eines Jahrgangs, die ohne qualifizierten Bildungs- und Berufsabschluss blieben.
Prof. Dr. Michael Hartmann war bis zum Herbst 2014 Professor für Soziologie an der TU Darmstadt. Er hat Soziologie, Politikwissenschaft, Philosophie, Psychologie, Geschichte und Germanistik studiert. Den Magister hat er in Soziologie und Politikwissenschaften abgeschlossen. Anschließend promovierte er an der TU Hannover und habilitierte an der Universität Osnabrück.
1999 wurde Hartmann auf eine Professur für Elite- und Organisationssoziologie berufen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Eliten-, Management- und Hochschulforschung im internationalen Vergleich. Neben weiteren Preisen hat er 2008 aufgrund seiner medialen Präsenz den Preis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der öffentlichen Wirksamkeit der Soziologie erhalten.