Dienstag, 20. Januar, 18 Uhr, Atelier des Kunstsilos. Andrea Sick (Bremen). Im Strudel des Aufmerkens. Zu exemplarischen Kunstspektakeln.
Kunstbetrieb und Celebrity-Sphäre unterliegen wechselwirksamen Mechanismen. Beide werden in stetiger Aktualität und in immer neuen Ereignissen konkretisiert, benötigen so fortwährend neue szenische Venues. Dafür werden Scheinwerfer gesetzt. Die Richtmikrophone ausgerichtet. Das Vergrößerungsglas gezückt. Die Celebrityeffekte eines Kunstspektakels – wie es z. B. seit über 50 Jahren die Biennale Venedig ist – sind abhängig von den Narrativen, den Diskursen, den Visualitäten, die auffallen und bemerkt werden sollen und in seriellen Schleifen reaktivierende Wirkung zeigen.
Aber welche Aufmerksamkeitstechniken der Künste sind benennbar, die das Spiel der Celebritykultur verspielen? Unter welchen Bedingungen wäre es vorstellbar, dass ein „Horchen“ einsetzt, welches mehr ist als ein Aufmerken? Anhand von zwei Beispielen soll dies erörtert werden.
Andrea Sick ist Kuratorin und Kultur- und Medienwissenschaftlerin. Sie ist seit November 2009 Professorin für Kultur- und Mediengeschichte/-theorie an der Hochschule für Künste Bremen und seit April 2012 Dekanin des Fachbereichs Kunst und Design und Beauftragte für Forschung an der Hochschule für Künste Bremen.
Sie ist auch seit 1993 Künstlerische Leitung/Geschäftsführung des Frauen.Kultur.Labor. thealit (seit 2009 zusammen mit Claudia Reiche und Helene von Oldenburg).
Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Relationen zwischen technischen Medien und kultureller Produktion, Kultur- und Mediengeschichte, Schnittstellen wissenschaftlicher und künstlerischer Handlungszusammenhänge, kulturelle und technische Bedingungen für Bezüge zwischen Raum und Medien.
Moderation: Prof. Dr. Inga Lemke und Renate Wieser