Der Erste Weltkrieg gilt als erster industrialisierter Krieg – und doch waren zwischen 1914 und 1918 Millionen von Reit-, Last- und Zugtieren für die Fortbewegung von Menschen und Material unverzichtbar. Die militärische und infrastrukturelle Bedeutung von Tieren war damit – vor allem im Vergleich zu späteren Kriegen – besonders groß.
Fernab von gängigen Mythen und Heldengeschichten schildert Rainer Pöppinghege, wie im Ersten Weltkrieg massenhaft Tiere rekrutiert und eingesetzt wurden. Dabei analysiert er neben den Beziehungen zwischen Mensch und Tier auch die vielfältigen Arbeitsbereiche der Millionen Brieftauben, Pferde, Hunde, Kamele und Ochsen und fokussiert so einen vernachlässigten Aspekt der Historiographie. In seinem aufschlussreichen Essay zeigt Rainer Pöppinghege, dass sowohl Tier als auch Technik in diesem Krieg eine herausragende Bedeutung hatten.
Rainer Pöppinghege lehrt Neueste Geschichte und Didaktik an der Universität Paderborn, wo er über Kriegsgefangenen-Zeitungen des Ersten Weltkriegs habilitierte. Im Rahmen seiner bisherigen Forschungen hat er sich u. a. auch mit den historischen Mensch-Tier-Beziehungen beschäftigt. Diese beiden Themenfelder führt er im vorliegenden Buch zusammen.
RAINER PÖPPINGHEGE
Tiere im Ersten Weltkrieg
Eine Kulturgeschichte
144 Seiten, 15,5 × 23,5 cm
geb., mit zahlreichen Abbildungen
€ 18,95 [D], € 19,50 [A]
ISBN: 978-3-86789-200-1