Vor­trag von Dr. An­drea Bare­sel-Brand, Mag­de­burg, am 11. Ju­li über „Die Koordinier­ungss­telle Mag­de­burg und Lostart.de im Kon­text von NS-Raub­kunst und Beutekunst“

Am Freitag, 11. Juli, 18-20 Uhr, hält Dr. Andrea Baresel-Brand einen Vortrag zum Thema „Die Koordinierungsstelle Magdeburg und Lostart.de im Kontext von NS-Raubkunst und Beutekunst“. Veranstaltungsort ist das Museum in der Kaiserpfalz. Alle Interessierten sind herzlich zum Vortrag eingeladen. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
 


 
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Begriff und Gegenstand der Provenienzforschung werden neuerdings von einer großen Medienresonanz begleitet. Die gegenwärtigen Debatten zum „Fall Gurlitt“ oder zu erfolgten Restitutionen etwa des Gemäldes „Berliner Straßenszene“ von Ernst Ludwig Kirchner aus dem Berliner Brückemuseum an die ehemaligen Eigentümer stehen beispielhaft für diese Ereignisse. Öffentliche Einrichtungen sowie staatliche Institutionen sind jedoch spätestens seit dem Washingtoner Abkommen verpflichtet, die Herkunft ihrer Bestände zu klären und gegebenenfalls Kunstwerke und Objekte zu restituieren, welche in der Zeit des Nationalsozialismus den Eigentümern verfolgungsbedingt entzogen wurden. Dabei umfassen diese beiden oben genannten Fälle nur einen geringen Teil der tatsächlich derzeit stattfindenden Restitutionsbemühungen und Provenienzforschungen. Die Einrichtung der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste in Magdeburg sowie deren nun geplante Erweiterung zeigen, dass öffentliche Institutionen und nicht zuletzt die Bundesrepublik Deutschland selbst diesem Thema eine immer größere Beachtung schenken.

Der Abendvortrag thematisiert die öffentlich zugängliche Datenbank Lostart.de, welche von der Koordinierungsstelle für Kulturgüterschutz in Magdeburg entwickelt wurde. Diese Datenbank dient als Plattform, um sich über den Verbleib verlorener Kunstwerke oder deren Eigentumsverhältnisse auszutauschen.

Andrea Baresel-Brand; Dr. phil.; Studium der Englischen Philologie, des öffentlichen Rechts und der Kunstgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; Magistra Artium (Englische Philologie), 2004 Promotion zum Dr. phil. mit einer Dissertation zu den Grabdenkmälern nordeuropäischer Fürstenhäuser im Zeitalter der Renaissance 1550-1650; 2005 Mitarbeiterin der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste in Magdeburg in den Aufgabenbereichen wissenschaftliche Arbeiten/Öffentlichkeitsarbeit; 2008 Leitung Datenbanken + Dokumentation / Öffentlichkeitsarbeit; seit 2010 Leitung Dokumentation + Öffentlichkeitsarbeit sowie Stellv. Leiterin der Koordinierungsstelle Magdeburg; Zahlreiche Veröffentlichungen und Vorträge zur Kunstgeschichte und (Zeit-) Geschichte sowie Moderationen.