Am Dienstag, 20. Mai, findet um 19 Uhr im Hörsaal C2 der Universität Paderborn der Vortrag "Durchs wilde Kurdistan – Ein Volk ohne eigenen Staat" statt. Der Vortrag wird von der Kurdischen Studierendenvereinigung Paderborn (KurdS-PB) organisiert.
Von den rund 35 Millionen Kurden weltweit leben ca. 700 000 in Deutschland. Doch kaum einer vermag diese Volksgruppe geographisch oder kulturell einzuordnen. Der Vortrag "Durchs wilde Kurdistan – Ein Volk ohne eigenen Staat" thematisiert daher sowohl die reiche Kultur des kurdischen Volkes, als auch ihre Geschichte und wirft gleichzeitig einen Blick auf die aktuelle Lage der Kurden:
Die Kurden sprechen ihre eigenständige Sprache „Kurdî“, die zur indogermanischen bzw. indoeuropäischen Sprachfamilie gehört. Weltweit wird ihre Zahl auf zwischen 33-35 Mio. geschätzt. Somit sind die Kurden die drittgrößte Bevölkerungsgruppe im Nahen und Mittleren Osten und weltweit das größte Volk ohne Selbstbestimmung und eigenen Staat. Mit dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches während des Ersten Weltkrieges und der Entstehung neuer Nationalstaaten im Mittleren und Nahen Osten, wurde das kurdische Siedlungsgebiet in vier Besatzungszonen aufgeteilt: Türkei, Irak, Iran und Syrien. Es begann eine dunkle Ära für die Kurden. Sie sollten im Nationalisierungsprozess der Besatzer verschmelzen, weswegen man ihre Existenz verleugnete; kurdische Vor- und Nachnamen, Orts-, Berg- sowie Flussnamen wurden durch arabische, türkische und persische Namen ersetzt; tausende kurdische Dörfer wurden zerstört, ihre Bewohner zwangsdeportiert und in Großstädte verschleppt. Massaker und Genozide am kurdischen Volk (u. a. Dersim 1937/38, Halabca 1988, Sivas 1993, Roboski 2011) sind bis heute keine Ausnahme.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.
Zeynel Sahin
i. A. KurdS-PB, Kurdische Studierendenvereinigung Paderborn