Lawrence E. Jones gibt Im­puls für die Diskus­sion um En­er­gie- und Wasserknap­pheit in der Zukun­ft

Wenn etwas mit der Welt nicht in Ordnung ist, dann werden wir Wissenschaftler gefragt. Mit diesem Einstieg konnte Dr. Lawrence E. Jones die Gäste des Vortrages am 3. Februar im Kompetenzzentrum für nachhaltige Energietechnik (KET) für sich gewinnen. Klimawandel ist ein Fakt und die Frage wie wir mit den Konsequenzen für die Menschheit umgehen und sie bewältigen, ist auch eine Frage an die Wissenschaft.

Als Vizepräsident des international agierenden Unternehmens Alstom war Dr. Lawrence E. Jones als Redner zu Gast im Kompetenzzentrum für nachhaltige Energietechnik. Sein Vortrag mit dem Titel „Versorgung von 10 Milliarden Wasser- und Wissensdurstigen auf einem 1-4°C wärmeren Planeten – Allgegenwärtige Vernetzung, intelligentere robuste cyber-physische Systeme und Daten-Tsunamis“ lockte zahlreiche Zuhörer in den Hörsaal O1 und führte zu einer lebhaften Diskussion um die Probleme der globalen Energie- und Wasserversorgung.

Die Weltbevölkerung wächst, die Nachfrage und der Konsum der Ressourcen wie Wasser und Energie wird steigen, vor allem in den heutigen Schwellen- und Entwicklungsländern. Was bedeutet das für den Planeten? Aufgabe der Wissenschaft ist es zunächst festzustellen welche Konsequenzen die Summe der Entwicklungen hat, dann Lösungen zu finden und vor allem die Politik davon zu überzeugen. Es werden vor allem die cyber-physischen Systeme sein, die nachhaltig, effizient und verlässlich eine stabile Energie- und Wasserversorgung sicherstellen.

Ein weiterer Punkt, den Jones ausführlich in die Diskussion bringt, ist die starke Vernetzung in der Welt und das in aller Munde geführte Thema Big Data. Wir sind in der Lage, von fast allen Punkten auf der Welt aus zu kommunizieren und uns zu vernetzen. Wir sammeln erhebliche Datenmengen und entwickeln immer intelligentere Systeme, um noch mehr Vernetzung und effektivere Verarbeitung der Datenmengen zu gewährleisten. Anhand dieser Beispiele verdeutlicht Jones die Herausforderung an alle Studierenden, die in Zukunft an diesen Themen arbeiten werden, die Produkte und Dienstleistungen vor allem auf Einfachheit hin zu entwerfen und die Vernetzung für einen sinnvollen und bewussten Austausch zu nutzen. Anhand der Frage, wie wir unsere Städte in der Zukunft bauen werden, plädierte er in seinem Vortrag dafür den ganzheitlichen Blick nicht zu verlieren, denn trotz Dezentralisierung von Lösungsansätzen geht es darum, ein gesamtes System verlässlich aufzubauen. Was wird in 20, 30, 40 Jahren geschehen? Niemand hat die richtige Antwort darauf, daher wird die anhaltende Diskussion benötigt, um die Welt für die Zukunft zu gestalten.

Jones ist zuständig für innovative und ausfallsichere Energieversorgungssysteme. Vor kurzem wurde er vom US-amerikanischen Handelsministerium erneut in eine hochrangige Beratungskommission zu intelligenten Energieversorgungsnetzen (smart grids) berufen. Jones engagiert sich darüber hinaus in vielen energie- und entwicklungspolitischen Initiativen in Amerika, Afrika und Europa. Unter anderem ist er Mitgründer und Präsident des Direktoriums des Zentrums für Nachhaltige Entwicklung in Afrika (CSDA). Das Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik und das KET freute sich über einen solchen hochkarätigen Redner in Paderborn.

Der gesamte Vortrag ist als Videolink verfügbar: http://ei.uni-paderborn.de/forschung/forschungsaustausch.html