Vom 16. bis 18. März 2005 treffen sich an der Universität Paderborn über 130 Wissenschaftler aus neun Staaten zur 33. Arbeitstagung Flüssigkristalle. Der Austausch neuester Forschungsergebnisse steht im Mittelpunkt der Veranstaltung. Ein Schwerpunkt ist die Entwicklung neuer, flexibler Flüssigkristallanzeigen für Flachbildschirme.
Prof. Heinz-Siegfried Kitzerow, Universität Paderborn und Veranstalter der Tagung: „Flüssigkristalle kennt heute jedes Kind: Wie selbstverständlich werden sie in Flachbildschirmen angewendet. Dass dies gelingt, war aber nicht immer unumstritten und ist das Ergebnis intensiver Forschung in den zurückliegenden Jahrzehnten.“ Die elektrooptische Anwendung sei auch nur die weithin sichtbare „Spitze des Eisberges“ der faszinierenden Eigenschaften von mehr als 50.000 bekannten flüssigkristallinen Verbindungen, so Kitzerow. Sie besäßen zum Teil auch eine grundlegende Bedeutung in der Tier- und Pflanzenwelt.
Prof. Tim Sluckin vom Southampton Liquid Crystal Institute, England, berichtet über die Geschichte der Flüssigkristalle und erinnert an eine sehr leidenschaftlich geführte Kontroverse, die sich vor 100 Jahren auf einer Fachtagung in Karlsruhe ereignet hat. Gegenstand des Streits war damals die Frage, ob Flüssigkristalle überhaupt existieren.
In weiteren Vorträgen geht es um die Bedeutung des Zusammenwirkens mehrerer Moleküle für die Ausbildung flüssigkristalliner Phasen (supramolekulare Chemie); die biologische Bedeutung von Flüssigkristallen, neuartige Verbindungen mit baumartiger Struktur der Moleküle (Dendrimere); den Einfluss der Symmetrie der Moleküle auf die physikalischen Eigenschaften (Chiralität) und neuartige Materialien, die aus herkömmlichen Flüssigkristallen und Polymeren zusammengesetzt sind.
Die zuletzt genannten Systeme könnten die Grundlage bilden für die Entwicklung neuer, flexibler Flüssigkristallanzeigen.
Das Programm der Tagung ist als PDF-Datei verfügbar.
Infos im Internet: http://chemie.upb.de/lc-meeting05.html
Kontakt: Prof. Heinz-Siegfried Kitzerow, Universität Paderborn
Fakultät für Naturwissenschaften, Tel. 05251-60-2156, Fax: -60-4208
E-Mail: Heinz.Kitzerow@upb.de