Am Freitag, 26. Juli, haben die Stadt Paderborn und die Universität Paderborn gemeinsam in einer Feierstunde den Dr. Rose-Weg auf dem Campus der Universität eingeweiht.
Der Vorschlag stammt vom Heimatverein Paderborn, der für die Straßen- und Wegebenennung in der Stadt Paderborn zuständig ist, und wurde vom Präsidium der Universität Paderborn befürwortet. Simone Probst, Vizepräsidentin für Wirtschafts- und Personalverwaltung der Universität Paderborn: „Die Universität folgt hiermit ihrer Tradition, der jüdischen Bürger Paderborns in besonderer Form zu gedenken. Der Dr. Rose-Weg wird täglich von Studierenden genutzt, die in Zukunft unsere Gesellschaft gestalten werden.“ Mit dieser Geste solle das Andenken an die jüdischen Bürger Paderborns aufrechterhalten werden und ihnen Respekt und Anerkennung für ihre kulturellen und gesellschaftlichen Verdienste zuteilwerden, sagte Bürgermeister Heinz Paus.
Dr. Albert Rose war ein angesehener und verdienstvoller jüdischer Mitbürger aus Paderborn, so Dr. Klaus Hohmann vom Heimatverein Paderborn. Zu der Feierstunde sind auch 20 Familienmitglieder von Rose aus den USA und England angereist, die sich sehr über die späte Ehrung freuen. Michael Oppenheimer, Enkel von Albert Rose und mit seiner Familie aus England angereist, dankte allen Beteiligten: „Die gesamte Familie ist dankbar für dieses bewusst aktive Gedenken an Dr. Albert Rose.“ Dass der Weg über den Uni-Campus ihrem Großvater gewidmet wurde, bewegte auch Enkelin Elise Rose-Rimmer: „Unser Großvater hat stets auf eine gute Ausbildung Wert gelegt. Alle seine Kinder und Enkelkinder haben eine Universität besucht.“
Benannt wird der bisher namenlose Fußweg von der Fanny-Nathan-Straße Richtung Audimax, weiter um das Gebäude E, bis er erneut auf die Fanny-Nathan-Straße stößt. Dieser Weg wird von vielen Hochschulangehörigen und Besuchern begangen.
Albert Rose wurde 1882 in Paderborn geboren. Nach dem Abitur am Theodoranium und dem Jurastudium in Köln und Berlin war Rose als Jurist in Paderborn tätig. Rose war Vorstand der Synagoge und Vorstand des jüdischen Waisenhauses. Nach seiner Verhaftung in der Progromnacht 1938 und der Inhaftierung u. a. im Konzentrationslager Buchenwald emigrierte Rose nach England und gelangte von dort aus in die USA. Dort verstarb er im Jahr 1969 in Kalifornien.
Auf dem Uni-Campus und im Umfeld der Universität gibt es bereits die Fanny-Nathan-Straße, den Liese-Dreyer-Weg, die Grünebaumstraße und den jüdischen Friedhof.