In­dus­triepro­jekt des Heinz Nix­dorf In­sti­tuts begeistert Stu­den­ten

Studierende erarbeiten Konzept zur Neustrukturierung von Produktionsanlagen der Parker Hannifin Manufacturing Germany GmbH & Co. KG am Standort Schloß-Holte

Kaum ein Flugzeug, Trecker oder Laster kommt heute ohne sie aus: Rohrverschraubungen. Genau diese Teile, so winzig sie auch sein mögen, halten alles zusammen und sorgen so in unserem Alltag für einen reibungslosen Ablauf. Dass auch ihre Herstellung von präzisen und gut getakteten Produktionsschritten geprägt ist, konnten in den vergangenen Wochen sechs Studierende der Universität Paderborn im Rahmen des sogenannten „Projektlabors Digitale Fabrik“ erfahren. Unter der Leitung des Lehrstuhls für Produktentstehung von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier arbeiteten sie mit dem Unternehmen Parker Hannifin Manufacturing Germany GmbH & Co. KG   zusammen, welches am Standort Schloß-Holte Verbindungselemente für Hydrauliksysteme der Industrie entwickelt und produziert. Im Laufe des Projektlabors erstellten die Studenten ein Modell, welches einen optimalen Materialfluss in den Fertigungsanlagen des Unternehmens simuliert.

Das Konzept des Projektlabors erklärt Marcus Petersen, Projekt-Koordinator und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Heinz Nixdorf Institut, wie folgt: „Anders als in anderen Veranstaltungen werden die Studierenden hier mit realen Aufgabenstellungen konfrontiert. Diese können sie nur bewältigen, indem sie verschiedene Ansätze selbstständig erstellen, testen und bewerten.“ Eine umfassende Aufgabe, der die Projektgruppe allerdings mit großer Motivation entgegentrat. „Wir waren alle sehr gespannt auf die kommenden Wochen, da sie eine super Gelegenheit für uns boten, praktische Erfahrungen zu sammeln und erste Kontakte zur Industrie zu knüpfen“, so Axel Possienke, Masterstudent der Fachrichtung Maschinenbau und Teilnehmer des Projektlabors.

Innerhalb der vier Wochen Blockarbeit hatten die Studenten dann jedoch allerhand zu tun: Es galt, den jetzigen Produktionsvorgang der Rohrverschraubungen zu erfassen und diesen mit Hilfe einer Simulations-software nachzubilden. „Die Software bot den Studierenden die Möglichkeit, die komplexe Produktions- und Logistiklandschaft des Unternehmens virtuell bis ins kleinste Detail darzustellen und zu simulieren. Das förderte die Kreativität und natürlich auch den Umgang mit den entsprechenden Werkzeugen“, erklärt Petersen. Die visualisierten Produktionsschritte wurden anschließend von den Studenten analysiert und auf ihr Optimierungspotential hin untersucht.

Nach intensiver Arbeit schließlich präsentierten die Teilnehmer ihr eigenes, optimiertes Konzept dem Unternehmen – und konnten überzeugen. „Es ist erstaunlich, dass sich in so kurzer Zeit ein Team zusammenstellt, Daten sammelt, diese bearbeitet und dann in diesem Maße auswertet. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden und freue mich schon auf zukünftige Projekte“, äußert sich Kai Böckmann, Manufacturing Technologies Manager der Parker Hannifin Manufacturing Germany GmbH & Co. KG. Auch Axel Döring, Manufacturing Manager des Unternehmens, betont: „Die Ausarbeitung der Teilnehmer des Projektlabors ist äußerst zufriedenstellend und wird in unsere nächste Planung miteinfließen.“

Das „Projektlabor Digitale Fabrik“ ist eine regelmäßige Veranstaltung des Lehrstuhls für Produktentstehung des Heinz Nixdorf Instituts, welche stets in Kooperation mit verschiedenen Industriepartnern durchgeführt wird. Weitere Informationen unter: https://www.hni.uni-paderborn.de/pe/lehre/projektlabor-digitale-fabrik/.

Das Heinz Nixdorf Institut ist ein interdisziplinäres Forschungsinstitut der Universität Paderborn. Ziel ist es, die Forschung auf anwendungsnahen Gebieten der Informatik und Ingenieurwissenschaft zu stärken. Im Zentrum stehen technische Systeme, die auf dem Zusammenwirken von Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Informatik beruhen. Typisch für derartige Systeme sind Erzeugnisse der Informations- und Kommunikationstechnik, der Verkehrstechnik, des Maschinenbaus und der Medizintechnik. Am Institut wirken acht Professoren mit etwa 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Etwa ein Viertel der Forschungsprojekte der Universität Paderborn entfallen auf das Heinz Nixdorf Institut und pro Jahr promovieren hier etwa 30 Nachwuchswissenschaftler/innen.

Das Bild in hochaufgelöster Form unter: www.hni.uni-paderborn.de/aktuelles-veranstaltungen/

Foto: Nach vier arbeits- und erfahrungsintensiven Wochen freuen sich die Teilnehmer des „Projektlabors Digitale Fabrik“ zusammen mit den Auftraggebern der Parker Hannifin Manufacturing Germany GmbH & Co. KG und Projekt-Koordinator Marcus Petersen übe
Foto: Nach vier arbeits- und erfahrungsintensiven Wochen freuen sich die Teilnehmer des „Projektlabors Digitale Fabrik“ zusammen mit den Auftraggebern der Parker Hannifin Manufacturing Germany GmbH & Co. KG und Projekt-Koordinator Marcus Petersen über die gute Zusammenarbeit und sehr zufriedenstellende Ergebnisse. V. l. n. r. Dimitri Matern (Production Control), Markus Klöters (Valuestream Manager Stainless Steel), Axel Döring (Manufacturing Manager), Jürgen Kowald (Valuestream Manager Nuts&Rings), Vinzent Rudtsch (wiss. Mitarbeiter), Matthias Greinert, Stefan Großekämper, Axel Possienke, Velaventhan Thuraisingam, Denis Reginold, Kai Böckmann (Manufacturing Technologies Manager), Michael Polevoj (© Heinz Nixdorf Institut)